Lärmschutz Eben: Anrainer zufrieden

In Eben (Pongau) sind Anrainer der Tauernautobahn nun froh, dass sie wenigstens eine neue „gekrümmte Lärmschutzwand“ bekommen haben. Die versprochene Einhausung wäre zu teuer geworden, argumentierten Straßenbetreiber und Behörden.

Die früher den Bürgern lange versprochene Einhausung der Autobahn hätte laut Schätzungen 33 Mio. Euro gekostet, die Lärmschutzwand koste nun „nur“ acht Millionen, wird argumentiert. Sie ist nun drei Kilometer lang. Die Einhausung wäre nur 500 Meter lang geworden.

Bergbauer: „Lärm war die Hölle“

Bei Eben fahren täglich bis zu 45.000 Autos auf der Tauernautobahn. Der Hof des Zaißhofbauern ist vom Lärm stark belastet.

Lärmschutz Autobahn gekrümmte Lärmschutzwand Eben im Pongau

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Drei Kilometer lang ist diese „gekrümmte Lärmschutzwand“, die Schallwellen wieder zurück auf die Tauernautobahn wirft - hier eine der letzten Lücken

„Früher war es die Hölle“

Sein Hof stammt aus dem 15. Jahrhundert, sagt der Bergbauer Rupert Labacher: „Wie die Autobahn gekommen ist, da war das die Hölle. Wir haben unser Schlafzimmer von der Südseite auf die Nordseite des Hauses verlegen müssen. Wir haben nicht mehr schlafen können. Fenster konnte man nicht aufmachen, es war, wie wenn die Lkw beim Bett vorbeifahren.“

Einhausung: Nicht eingehaltenes Versprechen

Jetzt wird nach längerer Bauzeit beim Ebener Ortsteil Gasthofberg die "gekrümmte Lärmschutzwand“ fertiggestellt. Die Gemeinde hatte vor Jahren von den Behörden und von der Autobahngesellschaft ASFINAG die Zusage für einen Tunnel erhalten. Deshalb hatte Eben dem Bau der zweiten Röhre des Tauerntunnels zugestimmt, obwohl diese laut Experten noch mehr Verkehr anzieht.

Eben im Pongau Tauernautobahn Lärmschutz

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Eben an der Tauernautobahn

Weil für Tunnelbauten viele teure Auflagen wegen der Belüftung und Sicherheit gelten, bekommt Eben nun eben nur noch die Lärmschutzwand. Weil ein Tunnel nicht mehr finanzierbar wäre, wie der Gemeinde mitgeteilt wurde. Bürgermeister Herbert Farmer (ÖVP) sagt, es sei wichtig, dass die Gemeinde einen Lärmschutz bekomme: „Die neue gekrümmte Wand schirmt sehr viel Lärm ab. Sie ist eine gute Lösung für die Anrainer in diesem Bereich.“

Angesichts der Entlastung vom Lärm spielen Fragen des Landschaftsschutzes in dieser Debatte so gut wie keine Rolle mehr.

Anrainer mit Lärmreduktion zufrieden

Die Bewohner von 40 Häusern beim Gasthofberg sollen nun von der neuen, drei Kilometer langen Lärmschutzwand profitieren. Josef Fritzenwallner wohnt hier schon seit Jahrzehnten: „Ich habe damals den Grund von meinen Eltern bekommen. Seit die Lärmschutzwand steht, ist es viel ruhiger geworden. Ich schätze, es sind noch fünf Prozent von dem Lärm, der früher hier war.“

Die zweiten Röhren von Katschberg- und Tauerntunnel haben seit Jahren zu einer großen Zahl neuer Lärmschutzbauten geführt. Einhausungen und Wände um insgesamt 130 Millionen Euro wurden bisher an der Tauernautobahn gebaut.

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Weniger Lärm, mehr Zufriedenheit

ORF-Redakteurin Gertud Stabauer hat sich die aktuelle Lage in Eben angesehen.

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