Schulautonome Tage für versteckte Herbstferien

Viele Gymnasien, Mittelschulen und Berufsbildende Höhere Schule kombinieren heuer schulautonome Tage, um diese oder nächste Woche „Herbstferien“ zu haben. Schwierig ist das für Eltern, die Kinder in unterschiedlichen Schulen haben.

Schulautonome Tage in Verbindung mit den günstig gelegenen Nationalfeiertag, Allerheiligen und Allerseelen - das ist das Geheimnis von einer Woche Herbstferien. In beinahe jeder vierten Höheren Schule in Salzburg entschieden sich Lehrer, Eltern und Schüler heuer dafür, zwei der frei verfügbaren schulautonomen Tage schon in diesen Tagen zu konsumieren.

Der 31. Oktober, der Fenstertag vor Allerheiligen, ist für alle Salzburger Schüler mit Ausnahme der Oberstufenschulen frei. Das legte der Landesschulrat fest. Und je nachdem, wie die Schulen die zwei frei verfügbaren schulautonomen Tage um diesen fixen freien Tage herum legen, ergeben sich acht Tage oder sogar neun Tage Ferien.

Schule Klassenzimmer

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Die schulautonomen Tage werden in vielen Salzburger Schulen für „Herbstferien“ genutzt

Geschicktes Rechnen für acht oder neun Tage frei

Acht Tage frei haben seit dem Nationalfeiertag zum Beispiel Schüler und Lehrer der Handelsakademien in Hallein (Tennengau) und Saalfelden (Pinzgau), der Wirtschaftsschule in Neumarkt am Wallersee (Flachgau) oder des Bundesgymnasiums in Tamsweg (Lungau), sowie das Christian-Doppler- und das Musische Gymnasium in der Stadt Salzburg.

Schulen, die am Donnerstag und am Freitag dieser Woche noch unterrichten und die frei verfügbaren Tage dann auf kommenden Donnerstag und Freitag legen, kommen sogar auf neun Tage Herbstferien. So haben zum Beispiel das Akademischen Gymnasium, die HAK Hallein, die Tourismusschule Bischofshofen und die Praxis-Mittelschule der Pädagogischen Hochschule in der Stadt Salzburg neun Tage frei.

Wie eine Schule die schulautonomen Tage nützt, entscheidet der aus Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern zusammengesetzte Schulgemeinschaftsausschuss. Und für Eltern, die ihre Kinder an zwei Schulen mit unterschiedlichen Ferienregelungen haben, wird es kompliziert: „Prinzipiell ist es gut, zwischendurch ein bisschen auszuruhen. Arm sind nur die Mütter, die überhaupt niemanden für die Betreuung haben“, sagt eine Mutter. „Denn wenn jede Schule ihre automomen Tage hat und einmal haben diese und dann haben jene frei, ist es ein Blödsinn.“

Generelle Herbstferien: Einmaliges Experiment 2010

In Salzburg gab es bisher einmal generelle Herbstferien: Im Jahr 2010 verordnete der Landesschulrat auf Initiative der damaligen Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) eine freie Woche zwischen 23. Oktober und 2. November - mit den schulautonomen Tagen, die später im Schuljahr eingearbeitet wurden. Allerdings blieb es beim einmaligen Experiment: Denn in einer Befragung sprach sich eine Mehrheit der Schüler, Lehrer und Eltern damals gegen die generellen Herbstferien aus.

Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) sprach sich hingegen heuer im August für eine Neuaufteilung der Ferien aus: in kürzere Sommerferien, dafür Herbstferien - mehr dazu in: Neuer Vorstoß für Neuaufteilung der Ferien (news.ORF.at; 10.8.2016).