Hunderte Anzeigen gegen Mautflüchtlinge

Anrainer im Salzkammergut wehren sich mit hunderten Anzeigen gegen den Schwerverkehr. Die meisten Lkw, die auf der Wolfgangsee Bundesstraße unterwegs sind, seien Mautflüchtlinge, vermuten die Aktivisten.

Seit 2011 dürfen Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen ins Salzkammergut nur mehr zum Liefern und Abholen fahren, die Durchfahrt ist verboten. Aber nicht alle Frächter halten sich daran, die Aktivisten vom Verein Lebenswertes Salzkammergut, brachten deshalb rund 250 Anzeigen ein.

Falsches Frachtpapier für Polizeikontrolle?

Ein besonders dreister Fall soll ein steirischer Frächter sein, der nun zum Fall für den Staatsanwalt werden könnte. 80 Mal könne ihm der Verein Lebenswertes Salzkammergut die Durchfahrt nachweisen, heißt es.

Für den Fall einer Polizeikontrolle sollen die Lkw ein Frachtpapier mitgehabt haben, das die Abholung einer Leerpalette bestätigt. Durch Nachfahren hätten Vereinsmitglieder nun festgestellt, dass nichts abgeholt wurde und so nur die Autobahngebühr für Lkw gespart wurde.

Lastwagen (Lkw) auf der Wolfgangsee Bundesstraße (B158) bei St. Gilgen (Flachgau)

ORF

Die Anrainer im Salzkammergut setzen sich gegen den illegalen Transitverkehr zur Wehr

Strafe günstiger als Autobahnmaut

Nun werden auch Auftraggeber und Lieferempfänger über die Verstöße des Frächters informiert, sagt Silvester Leitner, Obmann vom Verein Lebenswertes Salzkammergut: „80 Anzeigen, das ist schon was. Das ist ein Serientäter, das heißt ein systemischer Mautflüchtling. In Verbindung mit der Wirtschaft und seinen Kunden wollen wir ihn gemeinsam dazu bringen, dass er das jetzt unterlässt.“

Der Frächter nähme die 50 Euro Strafe in Kauf, denn laut Verein Lebenswertes Salzkammergut sei diese billiger als die 60 Euro Autobahngebühr, die sonst fällig würden.

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