Fluglärm: Streit mit Bayern entschärft
Gerald Lehner
Der Freilassinger Bürgermeister Josef Flatscher (CSU) hat nach der Sitzung eingeräumt, dass einige bayrische Forderungen von vornherein überzogen und unrealistisch gewesen sein. Der Hauptstreitpunkt bleibt aber weiter bestehen - die Zahl der Anflüge von Süden.
„Drehung der Piste nur Geplänkel“
Der Lärmstreit ist auch nach der jüngsten Sitzung nicht beendet. Die Maximal-Forderungen der Bayern sind aber nun kein Thema mehr. Aktivisten aus Saaldorf-Surheim, Freilassing und Ainring hatten unter anderem ernsthaft vorgeschlagen, der Flughafen müsse eben seine Start- und Landebahn drehen, damit sie nicht mehr direkt auf die bayrischen Nachbar-Gemeinden zeigt. Solche Forderungen seien nur politisches Geplänkel, räumt neuerdings auch der Freilassinger CSU-Bürgermeister Josef Flatscher ein.
Forschungsergebnisse ab Mitte Jänner
Mehr Südanflüge wünschen sich die Bayern weiterhin, auch wenn weiterhin klar ist: Das ist allein aus Sicherheitsgründen nicht ohne Weiteres möglich. Große Hoffnung setzen die bayrischen Flughafen-Anrainer auf eine Ende September eingesetzte Techniker-Kommission. Die soll nicht nur verlässliche Zahlen liefern, sondern auch konkrete Vorschläge zur Reduktion des Fluglärms liefern. Erste Ergebnisse werden für Mitte Jänner erwartet.
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Wieder mehr sachliche Debatte
ORF-Redakteur Andreas Landrock war bei den Verhandlungen der Anrainer und der Flughafenbetreiber am Dienstag dabei.
Was bisher geschah
Seit einigen Jahren versuchen sich die Bayern und die Salzburger mit verschiedenen Fluglärm-Untersuchungen gegenseitig zu beweisen, dass sie selbst am meisten unter dem Flughafen zu leiden hätten. Lärmmessungen dazu wurden in den vergangenen Jahren von beiden Seiten vorgelegt, aber die präsentierten Zahlen von der gegnerischen Partei jeweils als unglaubwürdig bezeichnet.
Bayern wollen Start- und Landebahn drehen
Der Streit um den Fluglärm hat sich in den vergangenen Jahren dermaßen zugespitzt, dass zahlreiche bayerischen Gemeinden, wie beispielsweise Saaldorf-Surheim, Ainring oder Freilassing aus Protest die Verhandlungen einseitig beendet haben und aus dem gemeinsamen Bürgerbeirat ausgestiegen sind.
Fluggipfel: technischer Ausschuss überprüft Lärm
Bei einem Fluggipfel in Wien im September dieses Jahres wurde ein technischer Ausschuss festgelegt, der die Belastung des Fluglärms in Salzburg und auf bayerischer Seite untersuchen wird - mehr dazu in: Gipfel zu Fluglärm-Streit in Wien (salzburg.ORF.at; 19.09.2016).
Links:
- Streit um Fluglärm soll entschärft werden (salzburg.ORF.at; 22.09.2016)
- Gipfel zu Fluglärm-Streit in Wien (salzburg.ORF.at; 19.09.2016)
- Flughafen-Beirat: Bayern ausgetreten (salzburg.ORF.at; 20.08.2016)
- Fluglärm-Debatte: Stöckl kontert Bayern (salzburg.ORF.at; 15.07.2016)