Verkehrstage: Es fehlen Wille und Geld

In Salzburg laufen bis Mittwoch die 14. Verkehrstage. Experten beraten dabei über Mobilitätskonzepte der Zukunft. Lösungen für weniger Verkehrsaufkommen im Land Salzburg gebe es laut Experten genug. In Salzburg fehle Wille und Geld.

Die 14. Verkehrstage haben angesichts der Staus in den vergangenen Tagen und Wochen noch mehr an Aktualität gewonnen. Laut Verkehrsexperten gebe es für den Raum Salzburg-Stadt, aber auch für das Land genügend Rezepte, um das Verkehrsaufkommen zu verringern. Es fehle aber an Willen und Geld.

Paradebeispiel für den öffentlichen Verkehr ist die Buslinie 150 von Bad Ischl nach Salzburg: Pendler, Schüler und vereinzelt auch Urlauber fahren mit dem Bus in die Landeshauptstadt. Untersuchungen haben gezeigt, dass lediglich sechs Prozent der erwachsenen Bevölkerung den öffentlichen Verkehr an dieser Strecke zumindest manchmal in Anspruch nehmen. Ohne Schüler wären die Busse selbst in der Früh selten einmal voll.

Pendler-Paradebeispiel Linie 150

ORF

Nur sechs Prozent der Erwachsenen nutzen das Busangebot zwischen Bad Ischl und Salzburg

Wenig Aufwand - mehr Fahrgäste

Verkehrsexperten sind sich einig: mit wenig Aufwand wäre viel zu machen. Für Einheimische wäre die Linie 150 auch attraktiv, wenn es einen dichteren Fahrplan, eine bessere Anbindung der Gemeinden entlang der Strecke und moderne Wartehäuschen mit Radboxen geben würden. Dann würden Einheimische und Urlauber eher auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, sagte Mobilitätsexperte Günther Penetzdorfer. „Wenn man das Gesamtpaket attraktiver macht, dann bin ich überzeugt, dass wir die Menge der Fahrzeuge, die speziell hier in die Landeshauptstadt fahren, verringern können“, so Penetzdorfer.

Verkehrslösung scheitert an Politik

Laut Peter Haibach, dem Organisator der Verkehrstage liegt das Problem in Salzburg unter anderem in der Politik. Es gebe keinen gemeinsamen Nenner. „Man hat elf Buslinien und drei Bahnlinien, wenn man diese attraktiver macht, dann hat man einen tollen Verkehr in Stadt und Land Salzburg. Lösungen gibt es, es geht nur um die Frage, wer finanziert es“, sagte Haibach.

Die Verkehrstage präsentieren auch Mobilitätsstrategien der Zukunft. Am Mittwoch fährt ein selbstfahrender Kleinbus vom Festspielhaus zum Domplatz: autonom - also ohne Lenker.

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Bis Mittwoch diskutieren Experten über Mobilität in Stadt und Land, über Ursachen von Stau und über mögliche Lösungen für die Zukunft. Im Alltag hat sich aber trotz all dieser Debatten wenig geändert in den vergangenen Jahren.