Rückgang der Almwirtschaft mit schweren Folgen

Im Sommer haben Salzburgs Bauern viel weniger Vieh auf die Almen getrieben als 2015. Silvester Gfrerer, Chef des Bergbauernvereins, sieht dafür viele Gründe. Langfristig könnten schwere Folgen für Kulturlandschaft und alpine Sicherheit drohen.

Es seien Almen in allen Bezirken betroffen, sagt Gfrerer. Aus vielen Gesprächen wisse er, dass in der Salzburger Landwirtschaft ein Strukturwandel stattfindet. Und der wirke sich auch auf die Almen aus. So würden Bauern im Flachgau und im Tennengau verstärkt auf Kalbinnen setzen und das Jungvieh lieber im Laufstall lassen – statt auf die Alm zu treiben.

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Gerald Lehner

Flug über viehfreie Alm in den Reiter Alpen bei Weißbach

Jungbauern ändern Wirtschaftsweise

Zudem hätten zahlreiche Flachgauer Bauern im Vorjahr viel Reservefutter angesammelt, das sie den Tieren heuer gegeben - und auf einen Almauftrieb verzichtet - haben. Außerdem ändern Jungbauern nach Hofübernahmen häufig die Wirtschaftsweise. Und nicht zuletzt würden auch die auslaufenden Förderungen für die Mutterkuhhaltung dazu führen, dass weniger Rinder auf den Almen waren.

Lawinengefahr durch zu langes Gras

Gleichzeitig verweist Berg- und Almbauernobmann Gfrerer auf die Schattenseiten dieser Entwicklung. Weniger Vieh auf der Alm bedeute weniger Pflege der alpinen Kulturlandschaft. Die Kühe würden zwar die Flächen rund um die Hütten abfressen, entlegenere und steilere Gebiete aber nicht mehr. Dadurch schreiten Verbuschung und Erosion der Böden voran. Und zu langes Gras auf Steilhängen erhöht im Winter auch die Lawinengefahr.

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Gerald Lehner

Bergläuferin in den Chiemgauer Alpen bei Unken

Vorteile der Almwirtschaft betonen

Auch die Gefahren durch Steinschlag und Muren steigen. Gfrerer will im Herbst und im Winter mit vielen Bauern neue Gespräche über den tiefen Sinn der Almwirtschaft führen.

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