Pilotprojekt gegen Arznei-Wechselwirkungen
Jedes Jahr sterben laut Sozialversicherung 5.000 Menschen an den Wechselwirkungen von Medikamenten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen. Die Medikamenteneinahmen haben einige unerwünschte Nebeneffekte, sagt Allgemeinmediziner Christoph Fürthauer: „Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Mundtrockenheit. Auch der berüchtigte Schwindel, der im Alter fast immer vorhanden ist, kann durch Medikamente verstärkt werden.“ Denn gerade der Schwindel führt zu Stürzen, ergänzt der Mediziner: „Die Sturzereignisse wollen wir vermeiden. Daraus kommen Verletzungen und andere Mobilitätseinschränkungen.“
Nur ein Fünftel nimmt Medikamente richtig ein
Vor allem bei der Einnahme mehrerer Medikamente kommt es immer wieder zu Fehlern. Nur ein Fünftel jener Patienten, die mehr als zehn Medikamente benötigen, nimmt diese auch richtig ein, sagt Andreas Huss, Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse.
Um solchen Medikationsfehlern künftig vorzubeugen, rief die Apothekerkammer gemeinsam mit Ärzten und Altenpflegern ein Pilotprojekt mit zehn Seniorenheime im Pinzgau und im Pongau ins Leben. Dabei werden die Arzneimiitel auf die Gefahr von Wechselwirkungen analysiert - denn gewisse Kombinationen können zum Beispiel zu Schwindel, Magen-Darm-Problemen oder Schmerzen führen, sagt Diemut Strasser, Vizepräsidentin der Apothekerkammer: „Auf Basis der Medikamentendaten, die wir in der Apotheke haben, wird ein Medikationsplan erstellt. So können wir einmal im Monat Patienten filtern, die ein Hochrisiko auf Arzneimittel-Nebenwirkungen haben.“
Gegebenenfalls wird dann die Kombination der Arzneimittel verändert. Laut Pharmazeuten lassen sich dadurch die Probleme durch Nebenwirkungen auf Dauer um 50 Prozent reduzieren.
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Medikamentensicherheit für Senioren
Seniorenheime im Pinzgau und Pongau, Ärzte und Apotheker starten Pilotprojekt zur sicheren Einnahme von Arzneimitteln.
Link:
- SGKK warnt vor zu vielen Medikamenten (salzburg.ORF.at; 16.11.2015)