Widerstand gegen Asylheim beim Bahnhof

Anrainer beim Salzburger Hauptbahnhof wehren sich gegen das vom Land Salzburg geplante Asylheim. Ihr Stadtteil sei schon jetzt sozialer Brennpunkt und stark belastet. Die Stimmung bei einer Bürgerinformation war aufgeheizt.

Die Veranstaltung für Anrainer in der Elisabethvorstadt fand Mittwochabend statt. Obwohl es im Land Salzburg derzeit rund 400 freie Quartierplätze für Asylwerber gibt, soll Anfang Dezember das neue Wohnheim in der Elisabethstraße für 75 Asylwerber zur Verfügung stehen. Schon 2014, als noch vor der großen Asylkrise immer mehr Flüchtlinge ins Land kamen, boten die ÖBB ihre frühere Kantine dem Land als mögliches Quartier an. Nun laufen längst die Verträge mit dem Samariterbund als Betreiber. Die notwendigen Sanierungen und Umbauten wurden durchgeführt.

„Probleme unter den Tisch gekehrt“

Viele Anrainer überzeugten die Argumente der Landesregierung nicht. Ida Fleissner betonte, dass die Bewohner des Bahnhofsviertels das Projekt vehement ablehnten: „Man kann nicht einfach über die Bevölkerung drüberfahren. Das geht nicht.“ Matthias Meiberger will wissen, wie man überhaupt auf die Idee komme, ein zusätzliches Heim in der Elisabethvorstadt einzurichten: „Da gibt es seit zwei Jahren schon massive Probleme. Es ist eine Gemeinheit, dass das unter den Tisch gekehrt wird.“

Landesregierung verweist auf Verträge

Das Quartier sei notwendig, weil Verträge mit anderen Asylheimen in der Stadt Salzburg auslaufen, und das Land müsse jederzeit innerhalb kurzer Zeit genügend Plätze bereitstellen können. So argumentieren die für das Asylwesen zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) und Andreas Eichhorn von der Sozialabteilung des Landes.

Doch auch die SPÖ-Fraktion in der Salzburger Stadtpolitik wehrt sich seit Monaten gegen die Pläne - mehr dazu in Asylheim Bahnhof: SPÖ kritisiert Landesrätin (salzburg.ORF.at; 13.9.2016).

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Anrainer wehren sich gegen Asylheim

Das neue Asylquartier stößt bei den Anrainern in der Elisabethvorstadt auf wenig Gegenliebe. Das zeigte sich bei einer Bürgerversammlung.

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