Landarzt mit Modernisierungsvorschlag abgeblitzt

Ein Salzburger Landarzt ist mit einem Modernisierungsvorschlag bei der Gebietskrankenkasse (GKK) abgeblitzt. Er wollte einen Physiotherapeuten anstellen, um Patienten langes Suchen, Warten und weite Fahrten zu ersparen - inspiriert von Großbritannien.

Bei der GKK heißt es dazu, dass Auftragnehmer bei ihr nicht zugleich ein Auftraggeber sein könne.

Arzt verweist auf Modell in Großbritannien

Harald Kornfeil hat seine Praxis vor eineinhalb Jahren in der Gemeinde Ebenau mit ihren 1.400 Einwohnern (Flachgau) eröffnet. Seine Frau Silke Martini ist ebenfalls praktische Ärztin. Beide haben früher auch fünf Jahre in Großbritannien gearbeitet. Diese Zeit habe ihn stark geprägt, sagt Landarzt Kornfeil. Bei den Briten gebe es Gesundheitszentren, die den Patienten mühsame Wege, lange Wartezeiten und teures Herumfahren ersparen.

Praktischer Arzt (Hausarzt) im Gespräch mit Patientin

ORF

Dr. Kornfeil bei Patientengespräch

Daher habe er bei der Salzburger Gebietskrankenkasse beantragt, einen Physiotherapeuten anstellen zu können. Sehr häufig seien es nämlich ältere Menschen auf dem Land und ohne Autos, denen er Physiotherapie verschreiben müsse. Die müssten dann zumindest in eine Nachbargemeinde, meistens aber in die Stadt Salzburg fahren.

GKK lehnt solche Entwicklungen ab

Die Salzburger Gebietskrankenkasse lehnt solche Modelle ab, sagt deren Sprecherin Karin Hofer. Es komme dabei zu einer Vermischung von verordnender und ausführender Stelle. Man wolle niemandem etwas unterstellen, aber so eine Konstruktion erlaube es dem Hausarzt, sehr viele Physiotherapien zu verschreiben. Denn der bei ihm angestellte Physiotherapeut müsse ausgelastet sein. Sonst sei das alles nicht wirtschaftlich. Die Salzburger Gebietskrankenkasse wolle solche Möglichkeiten von vornherein ausschließen.

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