Neue Warngeräte gegen Wildunfälle
Die neuen Geräte sollen die Tiere verschrecken noch bevor sie die Fahrbahn überqueren wollen. Die kleinen Kästchen werden dafür an den Straßen-Leitpflöcken angebracht. Sie pfeifen und blinken und sind außerdem mit blauen Reflektoren versehen. Blaues Licht soll nämlich eine besonders abschreckende Wirkung auf die Tiere haben, denn es kommt in der Natur eigentlich nicht vor.
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120 Geräte in Testphase im Einsatz
Ausprobiert werden die Geräte an der Glemmtaler Landesstraße. Die gilt vor allem in der herbstlichen Dämmerung als besonders gefährlich, sagt Christian Neumayr, Jagdleiter in Maishofen: „Dort wurden in den vergangenen drei Jahren 31 Stück Rehwild verletzt und sieben Hirsche.“
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In einer ersten Testphase sollen 120 der neuen Geräte eingesetzt werden. Trotzdem sollte man gerade auf riskanten Straßenabschnitten vorausschauend und bremsbereit fahren, warnt Aloisia Gurtner vom ÖAMTC.
„Wenn ich mit 50 km/h gegen ein zirka 20 Kilo schweres Reh fahre, dann entwickelt das ein Aufprallgewicht von zirka 500 Kilo - das ist schon recht viel. Wenn ich jetzt aber mit 100 km/h gegen das Reh pralle, sind es schon 2.000 Kilogramm Aufprallgewicht. Das heißt, je langsamer ich fahre, desto weniger dramatisch sind auch die Folgen eines Wildunfalls“, argumentiert Gurtner.
Meldepflicht bei Wildunfällen
Bei einem Unfall verendetes Wild darf auf keinen Fall mitgenommen werden, denn das wäre Wilddiebstahl. Überhaupt sind derartige Unfälle meldepflichtig, betont Landesjägermeister Sepp Eder: „Sodass wir nämlich ordnungsgemäße Zahlen haben, und zweitens: damit wir wissen, wo wir die meisten Wildunfälle haben.“
Die Salzburger Jägerschaft hat gemeinsam mit zwei Versicherungen in den vergangenen Jahren 280.000 Euro in diverse Wildwarnsysteme investiert und damit gute Erfolge erzielt. Immerhin konnte die Zahl der Wildunfälle um 60 Prozent reduziert werden.
Links:
- Wildwechsel: ARBÖ mahnt zu Vorsicht (salzburg.ORF.at; 13.10.2015)
- Immer weniger Wildunfälle werden gemeldet (salzburg.ORF.at; 31.10.2013)