Gemeinde wirbt um Patienten für Arzt

Die 1.400-Einwohner-Gemeinde Ebenau (Flachgau) wirbt um mehr Patienten für den neuen Gemeindearzt. Denn zurzeit kommen noch zu wenige Einheimische, um die Ordination wirtschaftlich betreiben zu können.

Seit eineinhalb Jahren hat der praktische Arzt Harald Kornfeil seine Ordination in Ebenau. Doch er tut sich noch schwer, genug Patienten zu finden. Denn vor seiner Praxiseröffnung war Ebenau ein halbes Jahr lang ohne eigenen Hausarzt. In dieser Zeit wechselten viele Ebenauer zu Ärzten in den Nachbarorten Faistenau, Hof und Koppl oder nach Hallein (Tennengau).

Praktischer Arzt (Hausarzt) im Gespräch mit Patientin

ORF

Harald Kornfeil bekommt bei der Werbung für seine Praxis Unterstützung von der Gemeinde

„In Ebenau könnte man noch etwas vertragen“

Ein beträchtlicher Teil der Patienten sei bei den neuen Ärzten geblieben, auch wenn es jetzt in Ebenau wieder eine Praxis gibt, sagt Bürgermeister Johannes Schweighofer (ÖVP): „Das ist ein bisschen eine ungerechte Situation: Die anderen Ärzte sind überlastet, und in Ebenau könnte man noch etwas vertragen.“

Deswegen macht die Gemeinde in ihrer Gemeindezeitung und auch in Nachbarorten immer wieder Werbung für den Arzt, „damit aus den Gemeinden, wo noch kein Arzt ist, eventuell jemand nach Ebenau kommt“, sagt Schweighofer. Der Bürgermeister bemüht sich auch am Stammtisch und bei den Vereinen, Patienten für den neuen Gemeindearzt zu gewinnen.

Gemeinden investieren in Hausärzte

Immer mehr Gemeinden nehmen Geld in die Hand, um einen Arzt zu bekommen. Sie adaptieren Praxisräume und verlangen niedrige Mieten.

200 bis 300 Patienten mehr benötigt

Mediziner Harald Kornfeil freut sich über die Unterstützung durch die Gemeinde: „Es ist eine kleine Praxis. Wir haben nicht sehr viele Patienten hier in Ebenau.“ Um die Praxis wirtschaftlich zu führen, brauchte Kornfeil 700 bis 800 Patienten pro Quartal. „Derzeit sind wir bei 500 bis 550.“ Was Kornfeil hilft, ist, dass ihm die Gemeinde bei der Miete für die Praxis weit entgegenkommt.

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