Sozialmarkt: 15 Jahre ehrenamtlicher Betrieb
Der Sozialmarkt SOMA in der Plainstraße in der Salzburger Elisabeth-Vorstadt hat dreimal pro Woche für seine Kunden geöffnet. Er bietet sauber in die Regale geschlichtete Ware. Den rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern von SOMA ist es wichtig, den Kunden ein ganz normales Einkaufsgefühl zu geben.
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Die Produkte werden mittlerweile von allen namhaften Supermarktketten und vielen Unternehmen gespendet: „Früher war es so, dass wir eigentlich um Waren gebettelt haben, damit wir überhaupt Waren bekommen haben“, sagt Margarete Huber von SOMA Salzburg. „Eine, zwei, drei Sorten Joghurt waren das Maximale. Heute können unsere Kunden zwischen zehn, 20 Sorten verschiedener Milchprodukte auswählen.“ Wer beim Sozialmarkt an abgelaufene Ware zweiter Klasse denkt, der irrt: 80 Prozent der Produkte werden direkt ab Werk geholt.
15 Jahre Sozialmarkt
Der Sozialmarkt in der Stadt Salzburg feiert sein 15-jähriges Bestehen. Dort können Menschen mit wenig Geld dreimal die Woche günstig einkaufen.
Mittlerweile 1.400 registrierte Kunden
In den vergangenen 15 Jahren stieg die Anzahl der Kunden stetig. Mittlerweile besitzen rund 1.400 Salzburger eine Einkaufskarte des Sozialmarktes. Ausgestellt wird der Einkaufspass jeden Mittwochnachmittag für Einzelpersonen, die monatlich weniger als 950 Euro an Einkommen zur Verfügung haben. Bei Paaren liegt die Grenze bei rund 1.300 Euro.
Josef Plattner kauft seit 15 Jahren im Sozialmarkt ein - und erlebte die schrittweise Sortimentserweiterung mit: „Es gibt fast nichts mehr, was es in den öffentlichen Märkten auch nicht gibt. Ich kann mich nicht erinnern. Wenn ich da hinüberschaue, gibt’s schon Wachteleier - wirklich Delikatessen.“
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Hilfe in schwierigen Zeiten
Die Hemmschwelle, im Sozialmarkt einzukaufen, ist nach wie vor hoch. Josef Plattner will deshalb Mut machen: „Geniert habe ich mich wegen ganz anderer Sachen, aber nicht, weil ich da jetzt einkaufen gehe und das Produkt so billig bekomme. Es ist ja öffentlich und für jeden Menschen zugänglich.“ Die SOMA-Mitarbeiter wollen keine Stigmatisierung, sondern Hilfe in schwierigen Zeiten bieten. Zum 15-Jahr-Jubiläum gibt es deshalb für die Kunden auch kein Fest, sondern - ganz im Sinn der Vereinsphilosophie - eine Tasche voll mit frischen Lebensmitteln.