Gemeinden locken Hausärzte an

Immer mehr Gemeinden investieren viel Geld, um Landärzte anzusiedeln. Sie bauen oder adaptieren günstige Praxisräume. Mühlbach am Hochkönig (Pongau) sucht weiter einen Mediziner. In Nußdorf (Flachgau) nahm nun eine neue Praxis den Betrieb auf.

Hausarzt spricht mit Patientin in seiner Praxis

ORF

Landarzt bei Patientengespräch

Die Gemeinde Nußdorf bekam vor zwei Jahren erstmals eine eigene Kassenstelle für einen praktischen Arzt zugeteilt, sagt Bürgermeister Johann Ganisl (ÖVP). Damals konnte ein Haus- bzw. Landarzt aus Oberösterreich für den Salzburger Standort abgeworben werden.

Von der Volksschule ins Feuerwehrhaus

Die Gemeinde richtete dem Mediziner eine Praxis in der Volksschule ein. Weil die Schule aber aus allen Nähten platzt, wurde eine Alternative gesucht. Man fand sie im Feuerwehrhaus. Dort bekam nun Gemeindearzt Christoph Hubner seine neue Ordination. Montag behandelte er dort zum ersten Mal seine Patienten.

Nußdorf hat rund eine halbe Million Euro für die neue Praxis ausgegeben. Das sei bestens investiertes Geld, sagt Bürgermeister Ganisl. Die ersten Reaktionen aus der Bevölkerung seien sehr positiv. Die ärztliche Versorgung steht bei den Leuten ganz oben.

Zu geringe Verdienstmöglichkeiten

Immer mehr Gemeinden unterstützen praktische Ärzte finanziell und logistisch. Denn immer weniger dürfen eine Hausapotheke betreiben. Damit fällt ein wichtiger Teil des Einkommens für die Freiberufler weg. Weiters haben viele Gemeinden so wenig Einwohner, dass die Patientenzahl zum wirtschaftlichen Überleben mit einem Kassenvertrag zu gering ist. Kritiker unter den Ärzten sagen, die Vergütung pro Patient sei dann viel zu mager.

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