Radareinnahmen: Millionensegen für Stadt

Die strengen Toleranzgrenzen für Temposünder bescheren der Stadt Salzburg seit zwei Jahren zusätzliche Millioneneinnahmen, bestätigt der zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Die Zahl der Strafen stieg um 80 Prozent.

Insgesamt 74.000 Anzeigen wegen Tempoübertretung spülten allein im Vorjahr gut zwei Millionen Euro in die Stadtkasse. Der ertragreichste Radarkasten heuer steht in der Siezenheimerstraße mit 320.000 Euro Einnahmen in nur dreieinhalb Monaten. Die Radarbox an der Grenze zwischen Maxglan und Taxham wurde erst Mitte April aufgestellt, um dort das 30er-Limit zu überwachen, und brachte der Stadt in nur zwei Wochen gleich 100.000 Euro.

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Millionenschwere Entscheidungen

ORF-Redakteurin Christine Frenkenberger hat die Debatte von Befürwortern und Gegnern über die neuen Goldesel der Politik verfolgt.

Vier Kameras permanent im Einsatz

Früher wurden Autos in 30er-Zonen erst ab 40 km/h geblitzt, seit gut zwei Jahren ist auf Geheiß des Landes schon ab 35 km/h eine Anzeige fällig. Der Großteil jener 74.000 Autofahrer, die es in der Stadt Salzburg im Vorjahr erwischte, seien in 30er-Beschränkungen nur um eine Spur zu schnell unterwegs gewesen, bestätigte Harald Preuner. Er sei über den millionenschweren Geldsegen für die Stadt alles andere als erfreut, denn die Autofahrer würden die strengen Tempolimits als Abzocke empfinden, so Preuner.

Vier Radarkameras sind in der Stadt Salzburg im Dauereinsatz, zwei davon blitzen in beiden Fahrtrichtungen. Mit diesen vier Radarkameras werden alle ein, zwei Monate vier der insgesamt 17 Radarkästen in der Stadt Salzburg bestückt. Von den mehr als zwei Millionen Euro Einnahmen aus dem Vorjahr landen 80 Prozent im allgemeinen Stadtbudget, 20 Prozent gehen an den Bund für die Straßensanierung.

Heftige Diskussionen schon vor zwei Jahren

Einen heftigen Streit über die strengeren Kontrollen hatte es schon vor zwei Jahren bei der Herabsetzung der Toleranzgrenzen gegeben. Vizebürgermeister Preuner hatte schon damals von „Abzocke“ gesprochen, der zuständige Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) die Maßnahme aber verteidigt: „Das Ganze geschieht nur zum Schutz der Fußgänger und zur Sicherung des Schulweges“ - mehr dazu in Streit über Tempostrafen: „Abzocke“? (salzburg.ORF.at; 17.6.2014).