Verbauung nirgendwo extremer als in Österreich

Kaum wo wird so viel Grünland verbaut wie in Österreich und Salzburg - im Schnitt täglich eine Fläche von 30 Fußballfeldern. Das ist im Verhältnis der höchste Wert in der EU. Bei einem Kongress in Salzburg wurde das jetzt kritisiert.

So viel wie in Österreich wird europaweit nirgendwo auf grünen Wiesen neu gebaut, und das müsse sich dringend ändern, forderten Kritiker bei der Nachhaltigkeitskonferenz der europäischen Regionen in Salzburg. Denn dadurch, dass so viel Wald- und Wieseflächen durch Haus- und Straßenbauten versiegelt werden, steigen die Katastrophenschäden, sagt Kurt Weinberger, Generaldirektor der österreichischen Hagelversicherung.

„Es hat sich bei uns in der Vergangenheit gezeigt, dass durch diese ‚Zubetonierung‘ die Schäden extrem zugenommen haben. Denn zubetonierter Boden kann kein Wasser mehr speichern“, sagt Weinberger.

Verbauung auf Land noch massiver

Gerade auf dem Land werde viel zu sorglos mit dem Boden umgegangen, kritisiert auch Claudia Gotz vom Urban Land Institute in Frankfurt: „In den regionalen Bereichen werden 70 Prozent der Neuflächen für Ein-, Zweifamilienhäuser genutzt und freigegeben - plus Shoppingcenter, die auch einen großen Konsum haben im Vergleich zur Effizienz.“

Und was einmal verbaut ist, das ist auf Generationen als Naturlandschaft verloren. Deshalb müssten die Baulandregeln strenger werden, fordern die Fachleute. Aber auch viele leerstehende Bauten in Zentren müssten über Sanierungsförderungen wieder reaktiviert werden.

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