Lehener Bluttat: Alter des Verdächtigen in Zweifel

Beim Landesgericht Salzburg ist Dienstag der Mordprozess gegen einen 16-jährigen Afghanen fortgesetzt worden. Die Opferanwälte zweifeln das Alter des Hauptverdächtigen an. Er soll im Lehener Park einen 51-jährigen Türken erstochen haben.

Der Streit um ein Mädchen zwischen afghanischen und türkischen Jugendlichen, die Schlägerei im Lehener Park, bei der im September der Vater eines der Burschen erstochen wurde - daran gibt es laut Anklage keinen Zweifel und auch ein Geständnis des Hauptangeklagten für die Messerstiche in Notwehr liegt vor.

Ob dieses Gericht für den Fall aber überhaupt zuständig ist, bezweifelt der Anwalt des Opfers. Denn war der Afghane zum Tatzeitpunkt älter als 16 Jahre, wären nur noch Berufsrichter zuständig und das Strafmaß könnte auf bis zu 15 Jahre schnellen.

„Er war in jedem Fall jünger als 16“

Bei Flüchtlingen ohne Papiere sei es allerdings üblich, dass der Neujahrstag als Geburtstag angenommen werde, sagt Wolfgang Hauptmann, der Verteidiger des Hauptangeklagten. „Sollte mein Mandant tatsächlich nicht am 1.1., sondern an einem anderen Tag geboren worden sein, dann wäre er in jedem Fall jünger und nicht älter. Denn das Geburtsjahr steht ja fest. Also mein Mandant ist zum Tatzeitpunkt auf jeden Fall nicht älter als 16 Jahre gewesen“, meint Hauptmann.

Bereits am Donnerstag wird der Prozess mit der Einvernahme weiterer Zeugen fortgesetzt. Ein Urteil wird nicht vor Jahresende erwartet.

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