Dumpingpreis-Vorwurf gegen Bund

Das Bundesschullandheim Schloss Tandalier in Radstadt (Pongau) würde die Konkurrenz mit Tiefstpreisen unter Druck setzen, kritisieren Jugendgästehäuser im Land Salzburg. Sie haben das Thema in den Nationalrat gebracht, wo es eine Anfrage an die Regierung ab.

Für die rund 180 Jugendgästehäuser im Bundesland Salzburg ist es in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Denn immer weniger Schulen fahren auf Skikurs. Um die verbliebenen Schulklassen ist daher ein heftiger Konkurrenzkampf entbrannt. Dass das bundeseigene Schullandheim Schloss Tandalier in Radstadt mit Tiefpreisen am Markt agiert, hat die Jugendgästehäuser veranlasst, die Wirtschaftskammer und den ÖVP-Nationalratsabgeordneten Peter Haubner einzuschalten. Dieser möge im Wiener Parlament die Sache zum Thema machen und die Regierung dazu befragen.

Bundesschullandheim habe keine Gewinnabsichten

Die parlamentarische Anfrage Haubners an Bildungsministerin Sonja Hammerschmid hat ergeben, dass das Schullandheim Schloss Tandalier keine Gewerbeberechtigung besitzt. Das Schullandheim sei ein öffentlich-rechtlicher Betrieb und verfolge keine Gewinnabsichten, schreibt die Ministerin in ihrer Antwort. Das Schloss bekomme auch keine Zuschüsse aus dem Steuertopf, die Mitarbeiter seien Bedienstete des Ministeriums.

Gewerbeberechtigung koste viel Geld

Mit dieser Antwort werde die Wettbewerbsverzerrung noch deutlicher, sagt ÖVP-Nationalratsabgeordneter Haubner. Eine Gewerbeberechtigung schreibe Betrieben gewisse Auflagen vor, die Geld viel kosten. Außerdem trage das Ministerium bei Schullandheimen wie Schloss Tandalier die Personalkosten. Die gewerblichen Jugendgästehäuser müssten diese Kosten dagegen selbst erwirtschaften. Ministerin Hammerschmid entgegnet, dass die Bundesschullandheime durch ihre moderate Preisgestaltung Sportwochen und Skikurse fördern würden.