Klimawandel: Mountainbiker statt Skiurlauber?

Welchen Stellenwert hat der Mountainbike-Tourismus? Wie viele Jobs schafft er? Was passiert, mehrere Winter schneearm oder fast schneelos sind? Solche Fragen werden beim Mountainbike-Kongress in Saalbach-Hinterglemm debattiert.

2.000 Mountainbiker an Spitzentagen und 1.200 Mountainbiker im Durchschnitt täglich - das sind schon jetzt die Frequenzen auf der Schattbergbahn in Saalbach im Sommer.

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Gerald Lehner

Sehr zahlungskräftige Urlauber

Wolfgang Quas vom Saalbacher Tourismusverband sagt, der Trend werde immer stärker: „Der Biker ist ein Gast mit überdurchschnittlichem Einkommen. Hier stehen Bikes, die kosten 3.000 bis 4.000 Euro. Nach oben hin gibt es kaum Grenzen.“

Georg Schrofner von der Salzburger Land Tourismus betont, dass zwölf Prozent der Sommergäste bereits mit dem Rad oder Mountainbike im Urlaub unterwegs seien: „Wir wissen aus vielen Kennzahlen, dass sich das sicher noch steigern wird.“

Neues Wegekonzept für Bergradler

Offen angesprochen werden bei diesem Kongress die Konflikte zwischen Mountainbikern, Naturschützern, Jägern und Wanderern. „Mountainbikemodell 2.0“ heißt eine von den Ländern Tirol und Salzburg gemeinsam ausgearbeitete Lösung mit ausgewiesenen Wegen, sagt Lars Lotze vom „Landschaftsdienst Forst“ in Tirol: „Der Einheimische ist eher schwieriger zu lenken. Aber touristisch bietet dieses Modell doch eine sehr große Hilfe an.“

Mountainbiker bei Four Cross Rennen

ORF

Auch die Rennfahrer finden in Saalbach und Leogang ihre Paradiese

In der kommenden Woche wird dazu ein neues Salzburger Mountainbike-Wege-Konzept präsentiert, erzählt Georg Schrofner: „Es wird eine einheitliche Beschilderung für Biker geben. Die haben wir im Salzburger Land bisher noch nicht. Im Pinzgau gibt es schon einige Pilotprojekte.“

Aufeinander Rücksicht nehmen

Nicht Gegeneinander, mehr Miteinander sei das Ziel, sagt Harald Maier von der Kongressorganisation: „Ein Jäger will um 5.00 Uhr früh auf dem Hochstand sicher nicht, dass ein Biker vorbeikommt. Das ist ganz logisch. Wenn der Biker irgendwann um 10.00 Uhr am Vormittag vorbeikommt, dann sei das kein Problem, sagt der Jäger. Wir brauchen also alle miteinander viel mehr Verständnis für die Interessen der anderen. Dann gibt es auch viel weniger Konflikte.“

Vision der Kongressteilnehmer in Saalbach: Eines Tages könnten in österreichischen Lehrplänen die Mountainbike-Wochen für Schüler mit Schulskikursen gleichgestellt sein.

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Zukunftshoffnung im Klimawandel

ORF-Redakteurin Hannelore Hopfer hat sich in Saalbach bei den Bikern und den Touristikern umgehört.