Junge Asylwerber: Ruf nach Ausbildungspflicht

Für Asylwerber zwischen 15 und 18 sollte es eine verpflichtende Ausbildung geben, bei der sie vor allem Deutsch lernen. Sonst würden diese Jugendlichen nur tatenlos herumlungern, sagt Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ).

Alleine in der Stadt Salzburg gebe es rund 600 unbegleitete jugendliche Asylwerber, die ein verpflichtendes Bildungsangebot bräuchten, betont Hagenauer. Für diese 15- bis 18-Jährigen gilt keine Schulpflicht mehr: „Ihnen ist sturzlangweilig, und sie lungern in Parks oder am Bahnhof herum und kommen auf blöde Gedanken“, sagt Hagenauer, die jahrzehntelang in der Betreuung von Migranten tätig war.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Pflicht zum Bildungsprogramm gefordert

ORF-Redakteur Peter-Paul Hahnl hat sich die Lage bei den unbegleiteten Minderjährigen inder Asylkrise angesehen.

„Standardisierte, verpflichtende Bildung“

Für die Jugendlichen sind nach den derzeitigen Regelungen zwar 200 Stunden Deutschkurse vorgesehen. Das sei aber viel zu wenig, so die Vizebürgermeisterin. Es brauche „ein standardisiertes, verpflichtendes Bildungsprogramm mit viel Deutschunterricht, Sport und auch anderen Fächern“, um die jungen Menschen fit für die österreichische Gesellschaft zu machen.

Eine solche Ausbildungspflicht nütze nicht nur den Zuwanderern, sondern auch Österreich: „Mehr als 90 Prozent der unbegleiteten Jugendlichen werden anerkannt und bleiben da - davon können wir ausgehen.“

Gesamtlösung statt Einzelprojekten

Zuständig für die Organisation der Betreuung sind das Innenministerium und das Land Salzburg. An beide richtet Hagenauer ihre Forderungen. Auf ähnliche Vorschläge der Vizebürgermeisterin im Vorjahr hätten Land und Bund mit einigen Pilotprojekten für jugendliche Flüchtlinge reagiert - doch das sei zu wenig: „Es braucht eine generelle Lösung, die auch verpflichtend durchgezogen wird.“ Bei entsprechendem politischen Willen sei das auch möglich und umsetzbar, so die SPÖ-Politkikerin.

Auch die Salzburger Caritas unterstützt die Forderung von Vizebürgermeisterin Hagenauer.

Links: