Indisches Springkraut wuchert unaufhaltsam

Das indische Springkraut ist zwar hübsch anzuschauen, verbreitet sich in Salzburg aber nahezu unaufhaltsam. Heimische Pflanzen könnten von ihm überwuchert werden, klagen Förster. Bienen profitieren aber.

Das indische Springkraut - botanisch „Impatiens glandulifera“ genannt - wuchert an Bahndämmen, Straßenrändern, Bachufern und in Auwäldern. Im Spätsommer steht es in voller Blüte. Doch die ursprünglich aus dem Himalaya stammende Pflanze verdrängt immer mehr heimische Arten.

„Verdrängt auch Forstpflanzen“

Und das bemerken auch Förster wie Horst Meingassner: Wenn er durch sein Revier am Thalgauberg (Flachgau) streift, trifft er immer wieder auf plantagenartige Ansammlungen des Springkrauts: „Wir haben hier Laubholz angesetzt“, sagt Meingassner. „Wenn das Springkraut aber dominant vorkommt, dann wird das Laubholz zurückgedrängt und das Wachstum eingeschränkt oder es wird zum Teil total verdrängt.“

Das Springkraut breitet sich nahezu explosionsartig aus - mit bis zu 2.000 Samen pro Pflanze: „Wenn die Samenkapseln reif sind, werden sie durch einen Reflex bis zu sieben Meter weit weggeworfen, wenn ein Tier oder ein Mensch anstreift oder der Wind die Pflanze bewegt“, weiß Förster Meingassner. „Auf dem Standort kommen dann immer mehr und mehr Pflanzen. Die verdrängen dann die dort eigentlich vorkommenden Pflanzen und auch Forstpflanzen.“

Blüten des indischen Springkrauts

ORF

Das Springkraut blüht derzeit an vielen Stellen

Das Springkraut wurde Mitte des 19. Jahrhunderts wegen seiner orchideenartigen Blüten als Zierpflanze von Indien nach England gebracht. Seither breitet es sich ungehemmt aus und verdrängt zunehmend heimische Gewächse. „Es ist sehr groß, es wächst sehr schnell“, sagt der Botaniker Helmut Wittmann vom Haus der Natur in Salzburg. „Es ist zwar eine einjährige Pflanze, aber innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten kann es bis zu zwei Meter Größe erreichen. Dann nimmt es den heimischen Arten das Licht und den Lebensraum weg.“

Bienen profitieren von Blüten

Dennoch gibt es auch heimische Lebewesen, die vom massiven Wachstum des Springkrauts profitieren - so etwa die Bienen, weiß Wittmann: „Wir haben in unserer Landschaft wenig Blütenangebot. Die Wiesen sind fast durchgehend intensiv bewirtschaftet und werden vier oder fünf Mal gemäht - da blüht wenig bis fast gar nichts drinnen. Gerade im Herbst ist das Blütenangebot sehr eingeschränkt. Da bringt das Springkraut für die Bienenvölker durchaus einen recht guten Ersatz.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Springkraut breitet sich aus

Das indische Springkraut breitet sich in Salzburg immer weiter aus - und die Bekämpfung ist schwierig.

Um das Springkraut einzudämmen, braucht es Geduld und Konsequenz: Man muss es mähen, bevor sich die Samenkapseln entwickeln und darf dabei keine einzige Pflanze übersehen.

Link: