Mehr Kontrolle bei Senioren-Wahlkarten

Vor dem nächsten Durchgang der Bundespräsidentenwahl liegen bei vielen die Nerven blank. Das zeigt sich auch daran, dass in Salzburg bei der Stimmabgabe von Senioren in Heimen genauer hingesehen werden soll als bisher.

Jeder Bewohner müsse seine Wahlkarte selbst beantragen, sagt FPÖ-Anwalt Dieter Böhmdorfer. In Salzburg werde darauf geachtet, versichern Leiter von Seniorenheimen auf Anfrage des ORF. Es ist laut Höchstgericht rechtswidrig, wenn die Leitung eines Seniorenheimes Wahlkarten für Bewohner gemeinsam bestellt.

„Das müssen Senioren selbst machen“

Auf das Thema Wahlkarten werde ganz genau geachtet, sagt Ernst Hörzing, Leiter der fünf Seniorenheime in der Stadt Salzburg: „In der Vergangenheit war es sicher so, dass man gefragt hat, wer will denn? Das dürfen wir nicht machen. Das aktiv zu tun, das muss von den Senioren erfolgen.“

Weil es immer mehr alte und gebrechliche Menschen gibt, müssten diese auch wählen können, sagt Daniela Gutschi, Geschäftsführerin des Salzburger Hilfswerks. „Fliegende Wahlkommissionen“, die angefordert werden und in die Heime kommen, hält sie für die beste Lösung. In vielen Seniorenheimen zeigt sich, dass ein großer Teil der Bewohner dement ist und gar nicht mehr wählen kann.

Nur sechs von 180 wollten Karten

In den Heimen in Oberndorf und Bürmoos (beide Flachgau) beispielsweise leben insgesamt rund 180. Nur sechs davon haben bei der vergangenen Wahl ihre Wahlkarten beantragt.