Windwurf-Schäden: Wettlauf mit der Zeit

Die Bundesforste müssen bei Bischofshofen (Pongau) einen Windwurf möglichst schnell aufarbeiten, bevor der Schnee kommt. Mehr als 25.000 Bäume sind umgefallen, gebrochen oder geknickt und ineinander verkeilt. Für Waldarbeiter ist der Job sehr gefährlich.

Mehr als einen Monat nach dem Gewitter liegen immer noch viele Baumstämme wie beim Mikado-Spiel im Bischofshofener Ortsteil Gainfeld. Hannes Üblagger von den Bundesforsten im Pongau sagt, das sei für die Facharbeiter eine der gefährlichsten Arbeiten: „Das Holz ist sehr oft unter Spannung. Die Männer müssen ihre ganze Kompetenz aufbieten, um hier unverletzt zu bleiben.“

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Fünffacher Schaden im Vergleich

15 Minuten haben bei dem Gewitter im Juli gereicht, diesen riesen Schaden anzurichten: „Dieses Ereignis war außergewöhnlich. Wir rechnen sonst bei Gewitterstürmen mit kleineren Mengen von Schadholz – von 2.000 bis 10.000 Festmeter. Hier haben wir ca. 50.000 Festmeter. “

Späteres Aufarbeiten begünstigt Käferbefall

Das sind mehr als 25.000 Bäume, die umgefallen sind, geknickt oder sonstwie beschädigt wurden. Alles muss bis zum Winter aufgearbeitet sein, so der Experte: „Wenn der Schnee drauffällt und das Holz erst im Mai oder Juni 2017 aufgearbeitet werden kann, dann gibt es für den Borkenkäfer beste Bedingungen. Das würde die Stämme noch mehr entwerten und den verbleibenden Wald stark belasten.“

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Einbußen von 20 Prozent

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Dieser extreme Windwurf kostet viel Geld. Mit einer normal geernteten Holzmenge könnten bei diesen Mengen etwa drei Millionen Euro erzielt werden. Wegen der Schäden sind nicht mehr als 2,4 Millionen drin – laut Bundesforsten ein Verlust von 20 Prozent.

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Gewaltige Schäden durch kurzes Gewitter

ORF-Redakteur Reinhard Grabher hat sich den riesigen Windwurf bei Bischofshofen angesehen.