Heiße Debatte um Hofwirt in Seekirchen

Der Hofwirt im Zentrum von Seekirchen (Flachgau) soll erhalten bleiben. Das forderten die Bürger Donnerstagabend bei einer Versammlung. Die Stadtgemeinde will das Gebäude sanieren, die Liste „Lebenswertes Seekirchen“ dagegen abreißen.

Um 55.000 Euro kaufte die Gemeinde Seekirchen 2015 den Hofwirt. Was aber jetzt damit passieren soll, ist noch nicht entschieden. Die Stadtgemeinde will das Traditionsgasthaus sanieren, die Liste „Lebenswertes Seekirchen“ sammelte 900 Unterschriften für den Abriss. Sie wollen einen „Platz der Begegnung“ für die Seekirchner schaffen.

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Harte Diskussionen um Hofwirt
ORF-Redakteurin Eva Brutmann hat sich die Diskussion in Seekirchen angesehen. Für diesen TV-Bericht ...

„Da wird man zuwider“

Die Stimmung bei der Bürgerversammlung war emotional. „Jetzt haben wir schon keine Festhalle mehr, dann hätten wir auch keinen Hofwirt mehr, weil sie ihn abreißen wollen - da wird man zuwider“, sagte ein Bürger. Ein anderer sprach sich für die Vereine aus: „Es hat geheißen, wenn der Hofwirt bestehen bleibt, bekommen die Vereine ein Vereinshaus. Und auf dieses Versprechen der Frau Bürgermeisterin, auf das zähle ich.“

Hofwirt Seekirchen

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Die Bürger sprachen sich fast geschlossen für einen Erhalt des Hofwirts aus

Vereinssaal in Sanierungskonzept vorgesehen

Der Vereinssaal wäre im Sanierungskonzept vorgesehen. Auch Bürgermeister Monika Schwaiger (ÖVP) erklärte, dass man das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert nicht gekauft hätte, um es abzureißen: „Wenn der weg ist, dann sind wir eine 08/15-Gemeine mit noch einem leeren Platz. Das würde ausschauen, wie eine hässliche Zahnlücke und dann werden alle jammern - davon bin ich überzeugt.“

Hofwirt Seekirchen

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Am 25. September soll sich entscheiden werden, was mit dem Hofwirt passiert

Bürgerbefragung am 25. September

Vizebürgermeister Walter Gigerl (Grünen Liste „Lebenswertes Seekirchen“) sah das anders. Seekirchen habe genügend andere Gasthäuser und die Sanierung koste viel zu viel Geld, meinte er: „Wir stecken jetzt in dieses Haus 2,5 Millionen rein. Was machen wir, wenn ein anderer kommt und sagt - renoviert mir auch mein Haus, bei dem anderen habt ihr es ja auch gemacht.“ Darauf konterte Bürgermeisterin Schwaiger: „Alles was die Gemeinde macht, kostet Geld. Da haben wir auch eine Verantwortung für unsere Nachkommen und auch Geld in die Hand zu nehmen.“

Am 25. September wird es ernst. Da entscheiden dann die Seekirchnerinnen und Seekirchner in einer Bürgerbefragung, ob der Hofwirt abgerissen wird oder doch bleibt.

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