Sozialarbeiter für türkische Kinder
Vor allem Mädchen mit türkischem Migrationshintergrund brechen oft ihre höhere schulische Ausbildung oder ihre Lehre ab, oder sie beginnen erst gar keine. Insgesamt machen rund 40 Prozent der Jugendlichen mit türkischen Wurzeln ihre Ausbildung nicht fertig.
„Rollenbild, das nicht unseren Maßstäben entspricht“
Das Problem liegt aber oft zuhause. Genau dort will man jetzt ansetzen, sagt Bildungsreferent Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Es gibt sehr viele türkische Familien, die ihre Kinder etwas lernen lassen, aber es gibt eben auch viele, die das nicht tun, weil sie beispielsweise ein Rollenbild von der Frau in der Gesellschaft haben, das sicher nicht unseren westlichen Maßstäben entspricht.“
In diese Familien müsse man hineingehen und mit ihnen reden: „Da müssen wir sie um Verständnis bitten, sie ersuchen, auch den Mädchen die Chance zu geben, etwas lernen zu dürfen und ein selbstständiges Leben entwickeln zu können“, sagt Haslauer.
Projekt soll im Sommersemester ausgeweitet werden
Gestartet wird das Projekt im Pongau, denn vor allem in Bischofshofen und St. Johann habe man kritische Punkte. Sozialarbeiter werden direkt zur Familie gehen, mit ihnen sprechen und zusätzlich auch für Krisenintervention oder Konfliktregelungen zuständig sein.
Rund 85.000 Euro werden dafür vom Land Salzburg in die Hand genommen. Im Sommersemester soll dieses Projekt dann auf alle Bezirke ausgeweitet werden.
Links:
- Geschäft mit Nachhilfe floriert (salzburg.ORF.at; 31.8.2016)
- Mehr Sprachförderung für Zuwanderer (salzburg.ORF.at; 22.5.2015)