Terrorverdächtiger bald nach Frankreich?

Der Terrorverdächtige, der seit zwei Wochen in der Justizanstalt Salzburg (Tennengau) sitzt, könnte auch nach Frankreich ausgeliefert werden. Dazu müsste er aber von den französischen Behörden angeklagt werden.

Der marokkanische Terrorverdächtige war gemeinsam mit den beiden bereits nach Frankreich überstellten Dschihadisten im Flüchtlingslager in der Autobahnmeisterei Salzburg-Liefering. Am 10. Dezember des Vorjahres stürmte die Polizei das Quartier und nahm den algerischen und pakistanischen Terrorverdächtigen fest. Der Marokkaner konnte flüchten, vergaß allerdings sein Handy.

Verdächtiger in Belgien festgenommen

Als Österreich die beiden festgenommenen Terrorverdächtigen nach Frankreich auslieferte, wurde der dritte Komplize in Belgien festgenommen. Die Behörden führten ihn nach Salzburg zurück, weil die französischen Behörden den mutmaßlichen Dschihadisten bislang noch nicht angeklagt haben. Seit dem 25. August sitzt der Terrorverdächtige in der Justizanstalt Salzburg.

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Terror-Verdächtiger in Salzburg

Neuerlich sitzt ein Terrorverdächtiger in Salzburg in Haft: Der 26-jährige Marokkaner ist in Brüssel verhaftet und nach Österreich überstellt worden.

Auslieferung nach Frankreich noch offen

Am Dienstag stand noch nicht fest, ob der Terrorverdächtige in Salzburg vor Gericht muss, oder doch nach Frankreich ausgeliefert wird. Der Marokkaner soll Kontakte zu den Paris-Attentätern vom vergangenen November unterhalten haben. Vorerst ist die Salzburger Justiz zuständig. Über den Europäischen Haftbefehl wäre auch eine Auslieferung nach Frankreich möglich, sagte Staatsanwalt Robert Holzleitner am Dienstag. "Die österreichische Justiz arbeitet natürlich auch mit den Justizbehörden anderer Länder zusammen. Wenn ein anderes Land erkennt, dass es eine eigene inländische Gerichtsbarkeit hat und einen entsprechenden Verdacht für eine Tat sieht, die die Interessen des anderes Landes berührt, dann kann es dazu kommen, dass dieses andere Land einen europäischen Haftbefehl ausstellt, erklärte Holzleitner.

Zuletzt hatte die Salzburger Justiz einem 29-jährigen Dschihadisten den Prozess gemacht. Der 29-Jährige kam, ähnlich wie die beiden nach Frankreich ausgelieferten Terrorverdächtigen, mit dem Flüchtlingsstrom nach Österreich. Er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.