Komplizierte Bergung von verletztem Kletterer

Bergretter und Alpinpolizisten sind am Sonntag bei einer stundenlangen komplizierten Bergungsaktion in Strobl (Flachgau) gefordert gewesen. An der extremsten Stelle des Postalm-Klettersteigs hatte sich ein Pole veletzt.

Der Postalm-Klettersteig gilt als ausgesprochen schwieriger Steig, weil er nicht von unten nach oben, sondern in eine Schlucht, in eine Klamm, führt. Ziemlich weit in dieser Klamm geht dann ein Klettersteig nach oben. Ausgerechnet an der schwierigsten Stelle, dem „Gattsprung“, kegelte sich der 31-jährige Kletterer aus Polen, der gemeinsam mit seiner Frau und zwei Begleitern unterwegs war, gegen 13:30 Uhr eine Schulter aus. Einem Begleiter gelang es nicht, sie wieder einzurenken.

Keine Hubschrauberbergung aus der Wand möglich

Da es in der Wand keinen Handyempfang gibt, musste ein nachkommender Alpinist absteigen um die Bergrettung zu alarmieren, sagt Bergrettungseinsatzleiter Manfred Grabner: „Die Klamm ist an dieser Stelle sehr tief und sehr schmal, und da kann man mit dem Hubschrauber keine Taubergung machen. Daher müssen wir oben Standplätze einrichten und den Verletzten nach oben aufseilen.“

Das sei auf der 200 Meter hohen senkrechten Wand ausgesprochen schwierig, ergänzt Grabner: „Man hat keinen Sichtkontakt. Dazu kommt noch, dass wir die Bergung von der Nordseite der Klamm machen müssen, der Verletzte ist aber auf der gegenüberliegenden Seite gehangen. Jetzt haben wir ihn zuerst auf die andere Seite der Klamm bringen müssen.“ Insgesamt dauere das einfach mehrere Stunden, gegen 17:30 Uhr konnten dann Rot-Kreuz-Helfer den Verletzten übernehmen und ihn ins Krankenhaus nach Bad Ischl bringen.

Bergrettung birgt verletzten Kletterer aus dem Postalm Klettersteig

Bergrettung Strobl

Aufwendig gestaltete sich die Bergung eines verletzten Kletterers aus dem Postalm-Klettersteig

Erfahrung hat Rettern geholfen

Zwischen drei und fünf Unfälle ereignen sich jährlich am Postalm-Klettersteig. Die Alpinisten seien zwar immer gut ausgerüstet, es gehen ihnen aber meist die Kraft aus, ergänzt Bergrettungseinsatzleiter Manfred Grabner. Außerdem war der Bereich schon mehrmals Mittelpunkt von Übungen der Bergrettung, daher konnte die Bergung ohne grobe Zwischenfälle durchgeführt werden.

Deutscher Wanderer stirbt nach Herzinfarkt

Nur noch tot konnten Bergretter am Sonntag hingegen einen 77-jährigen Deutschen auf einem Wanderweg in Großarl (Pongau) bergen. Der Wanderer war zusammengebrochen, Wiederbelebungsversuche blieben vergeblich.

Der Deutsche war mit seiner Frau am frühen Nachmittag von der Filzmoosalm Richtung Loosbühelalm gegangen, als er plötzlich einen Herzinfarkt erlitt und zusammenbrach. Er starb noch auf dem Wanderweg.

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