Mit Luftgewehr auf Syrer geschossen

In Kaprun (Pinzgau) soll ein stark betrunkener Einheimischer mit einem Luftgewehr in Richtung eines syrischen Geschäftsmannes geschossen haben. Die Cobra nahm den Verdächtigen fest. Es soll schon länger Streit um Lärm gegeben haben.

Der 28-jährige Syrer betreibt in Kaprun ein Lebensmittelgeschäft und lebt seit fünf Jahren in der Gemeinde. Er habe früher seinen Laden bis 23 Uhr offen gehabt. Nach Beschwerden sei der Ladenschluss auf 21 Uhr vorverlegt worden. Der 65-jährige Kapruner wohnt in dem Haus, in dem das Geschäft untergebracht ist. Der nach Angaben der Polizei sehr stark Betrunkene soll den Geschäftsmann vor der Tat beschimpft haben.

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Danach ist der mutmaßliche Täter laut Ermittlern auf den Balkon seines Hauses gegangen und hätte mit einem Luftgewehr - Kaliber 4,5 - in Richtung des Mannes geschossen. Dabei seien die Scheiben zweier geparkter Autos beschädigt bzw. zerstört worden.

Betrunken, Luftgewehr unter Matratze

Um den Rabiaten zur Räson zu bringen, waren Verhandler der Polizei und Spezialkräfte der Cobra im Einsatz. Es habe Gespräche mit dem Mann gegeben, man habe ihn aber nicht zum Aufgeben bewegen können, sagte Bezirkspolizeichef Kurt Möschl. Dazu sei der Verdächtige wohl auch zu betrunken gewesen. Ermittelt werde wegen des Verdachts des Mordversuchs, so Möschl gegenüber der APA.

„Gamo Lethal“ sollen diese speziellen Projektile für Luftdruckgewehre heißen. Manche Experten sagen, sie seien sehr gefährlich. Und man könne sie via Internet leicht bekommen. Eine Hunderterpackung bieten gängige Webversandhäuser schon um zehn Euro an. Experten der Polizei sollen jetzt klären, ob diese Geschoße hätten tödlich sein können. Denn nur dann wäre eine Anklage wegen Mordversuches gegen den 65 Jahre alten Ostösterreicher möglich. Er ist schon länger in Kaprun gemeldet.

Es soll auch herausgefunden werden, ob der Mann direkt auf den Syrer zielte. In der Wohnung fand die Polizei das Luftdruckgewehr und die spezielle Munition, versteckt unter einer Matratze im Schlafzimmer. Die Festnahme erfolgte durch Zugriff des Cobra-Teams.

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