Geschäft mit Nachhilfe floriert

In Salzburgs Nachhilfe-Instituten herrscht derzeit Hochbetrieb. Das Geschäft mit der Nachhilfe floriert. Mehr als 2.000 Schülerinnen und Schüler müssen für die Nachprüfung büffeln und tun dies oft mit professioneller Hilfe.

Betroffen sind vor allem Schülerinnen und Schüler aus allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und berufsbildenden höheren Schulen (BHS). Mehr als 500 Euro geben Eltern pro Schuljahr für Nachhilfeunterricht für ihre Kinder aus. Insgesamt sind es laut Arbeiterkammer (AK) alleine im Bundesland Salzburg fünf Millionen Euro pro Jahr.

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In den Nachhilfeinstituten herrscht derzeit Hochbetrieb

Bei der Schülerhilfe in Hallein besuchen rund 90 Mädchen und Burschen in den Sommerferien Kurse, um Stoff nachzuholen oder sich für die Nachprüfung vorzubereiten. Eine von ihnen ist Clara Auer. „Ich habe Nachprüfungen in zwei Fächern, und zwar in Physik und in Landtechnik. Die fallen mir ziemlich schwer und zum Schluss habe ich es wohl auch ein bisschen schleifen lassen. Daher muss ich nun meine Ferien mit Lernen verbringen“, erzählt Clara Auer.

Mathematik macht am meisten Probleme

Am meisten Probleme macht das Fach Mathematik, aber auch die Sprachkurse sind gefragt. Die Gründe warum es in der Schule mit dem Lernen manchmal nicht so recht klappt, sind unterschiedlich. „In der Klasse sitzen sehr viele Leute und da traut man sich dann oft nicht zu fragen. Oder der Druck ist so groß, dass man sich nicht traut, den Lehrer zu fragen. Im Lernistitut hat man die Freiheit, zu fragen, wann immer man das will“, erzählt Sarah Gauges, die Nachhilfe in Spanisch erhält.

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Am meisten Probleme von allen Fächern macht Mathematik

Die Schülerhilfe ist einer der größten Nachhilfe-Anbieter im Bundesland Salzburg mit neun Standorten. Das Geschäft boomt, bestätigt Hermann Bernhofer von der Schülerhilfe Hallein. „Die Bevölkerung weiß, dass Bildung eines der wichtisten Themen für die Zukunft ist. Daher will jeder Elternteil das Beste für sein Kind und versucht, es soweit zu bringen, dass es einen positiven Schulabschluss wie zum Beispiel die Matura erreicht“, sagt Bernhofer.

Drei Viertel der Eltern wollen Nachmittgsbetreuung

Schauplatzwechel in die Landeshauptstadt. Beim Nachhilfeinstitut „Lernquadrat“ ist heuer im Sommer besonders viel los: 100 Mädchen und Buben büffeln dort in kleinen Gruppen und bezahlen dafür ab 14 Euro pro Stunde. Nachhilfe wirkt, doch sie kostet auch: Zu diesem Schluss die Arbeiterkammer, die dazu Eltern befragt hat. Demnach hat jeder fünfte Schüler schon einmal Nachhilfe benötigt. 500 Euro und mehr geben Eltern dafür pro Schuljahr aus.

In der Studie werden auch Verbesserungswünsche formuliert. „Drei Viertel der Eltern geben an, sie wünschen sich eine qualitätsvolle Nachmittagsbetreuung, in der individuell gelernt wird und wo die Kinder unterstützt werden. Und wir wissen auch, dass mehr als die Hälfte jener Eltern, die ihr Kind in der Nachmittagsbetreuung haben, angeben, dass dadurch die Nachhilfe nicht mehr nötig war, die Nachmittagsbetreuung in den Schulen also durchaus den gewünschten Erfolg bringt“, schildert Hilla Lindhuber von der Salzburger Arbeiterkammer. Noch wird aber in den Nachhilfeinstuten gebüffelt um die Nachprüfungen zu schaffen.

Fünf Millionen für Nachhilfe alleine in Salzburg

Dass alleine im Bundesland Salzburg pro Jahr fünf Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben werden, sei ein Alarmsignal, räumt der Präsident des Salzburger Landesschulrates, Johannes Plötzeneder, ein.

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Der Landesschulratspräsident nennt die Kosten für Nachhilfe „alarmierend“

„Wir denken in der Behörde sehr intensiv darüber nach, was wir verbessern können, damit nicht mehr so viel Nachhilfe notwendig ist. Mir geht es vor allem darum, dass die Schulpartner möglichst gut zusammenarbeiten. Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen sollen - gemeinsam mit den Schuldirektorinnen und Schuldirektoren entsprechende Maßnahmen ausarbeiten und beschließen. Eine der Möglichkeiten wäre eben die Nachmittagsbetreuung an Schulen“, sagt Plötzeneder.

„Lehrer müssen sich verantwortlich fühlen“

Einerseits müssten sich Lehrerinnen und Lehrer für den Lernerfolg ihrer Schülerinnen und Schüler verantwortlich fühlen - andrerseits müssten Letztere durch regelmäßiges Mitlernen und Wiederholen des Stoffes zum eigenen Lernerfolg beitragen. An Unterstützung durch die Lehrer werde es nicht mangeln, versichert Plötzeneder.

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Das Geschäft mit der Nachhilfe floriert. Im Bundesland Salzburg müssen mehr als 2.000 Schülerinnen und Schüler die Nachprüfung büffeln und tun dies oft mit professioneller Hilfe.

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