Keine Verkehrslösung für den Pinzgau

Die Salzburger Landesregierung hat derzeit keine Antwort auf das Verkehrschaos in Zell am See. Beinahe täglich kommt es im Pinzgau zu stundenlangen Staus, Lösungen werde es aber laut dem zuständigen Landesrat vorerst keine geben.

Es sind weder Baustellen, noch Unfälle, sondern einfach simple Überlastung, die den Verkehr im Sommer in und um Zell am See beinahe täglich zusammenbrechen lässt. Maßnahmen gegen das Verkehrschaos sind bereits seit Jahren im Gespräch, wie etwa eine Entlastungsstraße im Ortsteil Bruckberg, oder der Ausbau der Zugverbindung zwischen Saalfelden (Pinzgau) und Schwarzach (Pongau) zu einer S-Bahn-Strecke.

Land schiebt Lösung auf die lange Bank

Im Landesmobilitätskonzept 2025 ist von einer solchen Schnellbahn im Pinzgau nun aber nichts zu lesen. Man habe das Thema S-Bahn sehr genau untersucht, sagt der zuständige Landesrat Hans Mayr (SBG): „Da gibt es ja das Modell, dass zwischen Saalfelden und Bruck eine S-Bahn fahren soll. Da haben wir eine Fahrgasterhebung gemacht, und die ist nicht so ausgefallen, dass wir uns gleich in dieses Projekt gestürzt haben.“

Diese Meinung teilt der Grüne Klubobmann Cyriak Schwaighofer nicht: „Da müssen wir noch genauer hinschauen. Ich glaube nämlich schon, dass wir eine gut getaktete Verbindung von Schwarzach bis Saalfelden, oder eigentlich bis Hochfilzen in den Tiroler Raum brauchen. Was man vielleicht nicht unbedingt braucht, ist jede kleine Haltestelle, weil diese einfach die Fahrzeiten verlängern.“

Stau in Zell am See

ORF

Verstopfte Straßen gehören im Sommer in Zell am See zum Stadtbild

Schwaighofer: „Pinzgauer selber Schuld“

Die täglich verstopften Straßen im Pinzgau seien vor allem ein hausgemachtes Problem, sagt Schwaighofer. Denn die Infrastruktur durch Bus und Bahn sei ja vorhanden: „Da muss sich wirklich jeder selbst an der Nase nehmen wenn es einen Bürgerbus gibt in Schüttdorf, wenn es öffentliche Verkehrsmittel zu den Einkaufszentren nach Thumersbach und Schüttdorf gibt und die nicht genutzt werden. Da müssen sich schon die Zellerinnen und Zeller und die Leute in der Region bewusst werden, dass man selber schuld ist, wenn sich Staus bilden und wenn man nicht mehr vorankommt.“ Das Angebot könne aber etwa durch günstigere Preise attraktiviert werden, ergänzt Schwaighofer.

Entlastung könnte auch der Ausbau der Bundesstraße zwischen Bruck und dem Zeller Ortsteil Schüttdorf bringen. Verkehrslandesrat Hans Mayr gab eine entsprechende Studie in Auftrag: „Es soll geprüft werden, ob zwischen den Kreisverkehren die Kapazität verstärkt werden kann, dass wir es schaffen, Richtung Zell am See in diesem Bereich eine zweite Straße zu bauen. Das geht aber frühestens 2019. Vorher wird es aus diversen Gründen sicher nicht gehen.“

Prüfen, Verhandeln, Versprechen: konkrete Zusagen sehen anders aus. Selbst das Datum 2019 ist nur vorläufig und betrifft auch nur einen möglichen Straßenausbau.

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Keine Verkehrslösung für den Pinzgau

Die Landesregierung schiebt eine Lösung des Verkehrsproblems im Pinzgau auf die lange Bank. Täglich kommt es in Zell am See zu langen Staus.

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