Heuer keine Haussanierungs-Förderung mehr

Die Wohnbauförderung des Landes Salzburg nimmt heuer keine neuen Ansuchen für Haus- oder Wohnungssanierungen mehr an. Nach 3.500 eingegangenen Ansuchen zieht Landesrat Hans Mayr (SBG) die Notbremse. Die SPÖ übt scharfe Kritik.

Die seit April 2015 gültigen Regeln für die Förderung von Haus- oder Wohnungssanierungen im Land Salzburg sind großzügig: Die Landes-Wohnbauförderung übernimmt zwischen 15 und 20 Prozent der Baukosten - maximal 100.000 Euro pro Bauvorhaben. Doch Haus- oder Wohnungseigentümer, die jetzt um eine solche Sanierungsförderung ansuchen, werden vertröstet: Die Zahl von 3.500 Ansuchen sei erreicht. Mehr gebe es nicht, bekommen die Antragsteller als Antwort.

SPÖ: „Kein guter Dienst an der Bevölkerung“

Für SPÖ-Wohnbausprecher Roland Meisl ist das ein weiteres Zeichen dafür, dass die seit April 2015 gültige Wohnbauförderung gescheitert ist. Meisl verlangt, „dass der Wohnbaulandesrat erstens alle Zahlen und Fakten einmal auf den Tisch legt. Und zum zweiten sollte man umgehend eine Gesamtreform dieser gescheiterten ‚Wohnbauförderung neu‘ einleiten. Denn so wie das jetzt funktioniert, ist das kein guter Dienst an der Bevölkerung, die ja mit diesen Wohnbauförderungsgeldern rechnet.“

Wohnbaulandesrat Mayr verteidigt die Regelung aber: „Die neue Wohnbauförderung kommt bei den Menschen an. Das politische Ziel ist es, dass wir 3.500 Sanierungsfälle im Jahr bewilligen. Diese Zahl ist jetzt erreicht worden.“ Dieser Argumentation kann SPÖ-Wohnbausprecher Meisl aber nicht folgen: „Da hat der Landesrat offensichtlich ein völlig falsche Wahrnehmung der aktuellen Situation: Es kann bereits zur Hälfte des Jahres ein Grundbedürfnis der Bevölkerung nicht mehr gedeckt werden. Die werden auf nächstes Jahr vertröstet.“

Landesrat: „Nächstes Jahr Fenster wieder geöffnet“

Für Landesrat Mayr ist die Förderung aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: „Das heißt nicht, dass die Menschen, die jetzt nicht mehr zum Zug kommen, keine Förderung mehr bekommen. Die können durchaus nächstes Jahr in die Sanierungsförderung einreichen, wo das Fenster wieder geöffnet wird und wieder 3.500 Förderfälle bewilligt werden.“ Er habe veranlasst, dass heuer noch 100 Ansuchen zusätzlich bewilligt werden, ergänzt Mayr. Dann sei aber Schluss.

Erst vor wenigen hatte Landesrat Mayr ja die Probleme rund um die Förderung von Einfamilienhäusern als „gelöst“ bezeichnet. Auch hier soll es künftig eine jährliche Obergrenze von 600 Förderanträgen geben - mehr dazu in Wohnbauförderung: Probleme für Mayr „gelöst“ (salzburg.ORF.at; 20.8.2016).