Baulandsicherungs-Modelle bewähren sich

Die Baulandsicherungsmodelle im Bundesland Salzburg bewähren sich. Etwas mehr als die Hälfte der 119 Salzburger Gemeinden hat zu günstigen Preisen Baugrundstücke erworben und an einheimische Bauwerber weiterverkauft.

Wohnungen und Häuser würden dadurch um ein Drittel bis zur Hälfte billiger, betonen Bürgermeister. Ein Beispiel ist das Baulandsicherungsmodell Berg 1 in Eben im Pongau: Vor mehr als 20 Jahren hat die Gemeinde das Grundstück an einem zum Teil sehr steilen Hang einheimischen Bauwerbern angeboten.

Baulandsicherungs-Modell in Eben

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In Eben hat das Modell der Baulandsicherung großen Anklang gefunden

„Dieser Grund war sehr günstig. Der Quadratmeter hat damals 380 Schilling gekostet. Damals habe ich mich dafür entschieden, zumal ich auch das Baumaterial günstig bekommen konnte. So konnte ich relativ günstig bauen und das auf der Sonnseite. Es ist Sonne von früh bis spät, sodass wir sogar mit Sonnenenergie heizen können“, schildert Hausbesitzer August Wimmer.

Parzellen waren schnell verkauft

Die Parzellen waren schnell verkauft, ein Haus nach dem anderen schoss aus dem Boden, bestätigt der Ebener Bürgermeister Herbert Farmer (ÖVP). „Vor einigen Jahren haben wir das Baulandsicherungs-Modell erweitert. Wir haben damals die Widmung noch erhalten. Es hat sich gezeigt, dass das Projekt trotz der Steilheit der Flächen für Bauwerber sehr interessant ist. Es geht darum, jungen Familien die Möglichkeit zu schaffen, vergleichsweise günstig ein Eigenheim zu errichten.“

Bürgermeister Herbert Farmer

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Großer Verfechter der Baulandsicherunge: Ebens Bürgermeister Herbert Farmer

Eine Fläche neben den Baulandsicherungsmodellen Berg 1 und Berg 2 ist noch frei und wäre auch verfügbar. Doch da hat die Landesraumordnung ihr Veto eingelegt, bedauert Bürgermeister Farmer. "Wir bauen auch im Ort, doch dort kostet der Quadratmeter Bauland 250 bis 300 Euro. Das können sich viele Familien nicht mehr leisten.

„Für viele die einzige Chance auf ein eigenes Haus“

Andrerseits haben aber viele Familien das Bedürfnis, sich ein Eigenheim zu schaffen. Darum ist es - glaube ich - ganz wichtig, dass sich eine Gemeinde darum bemüht, solche Baulandsicherungs-Modelle auf die Beine zu stellen", betont Farmer. Sie würden auch garantieren, dass die Menschen im Ort bleiben und nicht in die Zentren abwandern, ergänzt der Bürgermeister.

Eine Lanze für die Baulandsicherungs-Modelle bricht auch der Vorsitzende der Pongauer Bürgermeisterkonferenz, der Radstädter Bürgermeister Josef Tagwercher (ÖVP). „Sie haben sich bewährt. Es gibt große Nachfrage und praktisch jede Gemeinde bemüht sich um so ein Modell, um die Nachfrage nach eigenem Wohnraum abdecken zu können“, sagt Tagwercher.

„Mit Preisen in den Ortszentren kaum möglich“

Kritik, wonach solche Bauplätze hauptsächlich in günstigen Gebieten an der Peripherie weit weg von Haltestellen für den öffentlichen Verkehr entstehen und damit die Zersiedelung weiter fördern würden, weist Tagwercher zurück.

Bürgermeister Josef Tagwercher

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Bricht ebenfalls eine Lanze dafür: Radstadts Bürgermeister Josef Tagwercher

„Es ist natürlich eine Gratwanderung. Aber um leistbares Wohnen anbieten zu können, kann man mit den vor allem in Tourismusregionen inzwischen üblichen Grundpreisen nicht mehr mithalten. Mit günstigem Grund und einem Baulandsicherungs-Modell ist das hingegen sehr wohl möglich. Aber natürlich wird das in Ortszentren mit den hohen Grundpreisen dort kaum umsetzbar sein. Da liegt dann eben wesentlich an der Größe so eines Bauland-Modells. Es ist eben ein großer Unterschied, ob man daraus fünf Bauparzellen oder 40 Bauparzellen schaffen kann.“

„Nicht Jeder will in eine große Wohnanlage“

Die Gemeinden würden diese Baulandsicherungs-Modelle jedenfalls auch in Zukunft brauchen, betont Tagwercher. „Es will ja nicht Jeder in eine große Wohnanlage mit 100 Wohnungen. Es muss auch in Zukunft die Möglichkeit geben, sich ein Haus zu schaffen. Und die finanzielle erschwinglichste, platzsparendste und somit sinnvollste Lösung ist eben ein Baulandsicherungs-Modell.“

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Baulandsicherungs-Modelle bewähren sich

Die Baulandsicherungsmodelle im Bundesland Salzburg bewähren sich. Etwas mehr als die Hälfte der 119 Salzburger Gemeinden hat dafür zu günstigen Preisen Baugrundstücke erworben.

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