Verkehrschaos: Stadtpolitik wehrt sich

Das neue Mobilitätskonzept des Landes schlägt hohe Wellen. Nach Kritik der Landesregierung am Verkehrschaos der Stadt Salzburg reagiert nun die Stadtpolitik. Sie spielt den Ball an Tourismusgemeinden im Umland weiter.

Zwölf Millionen Euro investiere die Stadt jährlich in den öffentlichen Verkehr, Millionen in Radwege und ihre Erhaltung. Die Stadt mache ihre Hausaufgaben sehr wohl.

„Auf dem Land tut man nichts für die Gäste“

Und die Ursachen für das Verkehrschaos vor allem im Sommer sind nach Ansicht von Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) ganz anderswo zu suchen: „Wir haben 90.000 Pendler am Tag, dazu die vielen Touristen an Schlechtwettertagen. Da passiert im Land gar nichts, um diesen Menschen eine Unterhaltung vor Ort oder ein öffentliches Verkehrsmittel anzubieten. Die werden einfach in die Stadt geschickt. Und dann sagen alle: böse Stadt! Mach was!“

Verkehrsstadtrat Johann Padutsch von der grünen Bürgerliste sagt, es gehe „nicht viel weiter mit der Musterlinie 150.“ Die zusätzliche Park-Ride-Plätze seien alle noch nicht in Sicht: „Man sollte die Kuh dort im Stall lassen, wo sie tatsächlich hingehört.“

Mittwochmittag gab es wieder einen riesigen Stau vor den Mönchsberg-Garagen. Eine zweite Zufahrt über das Nonntal oder den Rot-Kreuz-Parkplatz würde Abhilfe schaffen, sagte am Dienstag der Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG).

Parkgaragen-Chef widerspricht dem Landesrat

Sehr viele sehen das anders, sogar Alfred Denk, Chef der Parkgaragengesellschaft: „Wir brauchen die zweite Einfahrt nicht. An Normaltagen haben wir auch keine Probleme mit der Zufahrt. An solchen Stautagen im Sommer hilft uns auch eine zweite Zufahrt nicht.“

Im Landesmobilitätskonzept 2015 findet sich auch die unterirdische Verlängerung der Lokalbahn. Bis 2022 solle das laut Landespolitik umgesetzt sein. In der Stadt ist man angesichts von einer derzeit geschätzten Investitionssumme vom einer Milliarde Euro und jährlichen Betriebskosten von 20 Millionen bei diesem Projekt „mehr als zurückhaltend“.

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Wer ist schuld am Verkehrschaos?

ORF-Redakteur Karl Kern hat sich bei den Stadtpolitikern erkundigt, was sie von der Kritik der Landespolitik halten.

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