Junge Flüchtlinge verlassen Betreuer häufig

Minderjährige Flüchtlinge in der Stadt Salzburg, die ihre Betreuungseinrichtungen verlassen, reisen oft weiter nach Deutschland. Laut Sozialarbeitern handle es sich meist um „Familienzusammenführungen auf eigene Faust“.

Gut 170 unbegleitete minderjährige Asylwerber werden in der Stadt Salzburg derzeit betreut. Der größte Teil ist im Asylverfahren, der Rest Transitflüchtlinge, die in Deutschland aufgegriffen und nach Österreich zurückgeschickt wurden. Viele dieser Kinder wollen allerdings nicht in Österreich bleiben, erklärt Pavo Janjic-Baumgartner von der Jugendberatungsstelle BIVAK.

Jugendliche schlagen sich zu Verwandten durch

„Wir sind immer wieder mit dem Phänomen konfrontiert, dass Jugendliche von sich aus die Einrichtung wieder verlassen, zu einem Zeitpunkt wo sie unbeobachtet sind und dann nicht mehr wiederkommen. Wir gehen davon aus, dass ihnen sehr wahrscheinlich die Flucht nach Deutschland gelungen ist“, sagt Janjic-Baumgartner.

Betreuer: Kinder erzählen von unabhängiger Flucht

Viele Kinder haben den Betreuern erzählt, dass sie mit Hilfe von Schleppern von ihren Eltern zu einem konkreten Ziel geschickt worden seien. Dort würden oft bereits Verwandte auf sie warten. So konnten kürzlich auch Jugendbetreuer den Vater eines 13-jährigen Flüchtlings in Deutschland finden. Innerhalb einer Woche wurde die Familie wieder zusammengeführt.

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