Skeet: Olympia-Debüt für Kuntschik

Skeet-Schütze Sebastian Kuntschik aus Oberndorf (Flachgau) feiert am Freitag in Rio sein Olympiadebüt. Bei dem Schießen auf Wurfscheiben geht es vor allem um Konzentration, Reaktionsfähigkeit und gute Augen.

Dank seiner Perfektion, seinem Talent und seiner ruhigen, besonnenen Art ist es Sebastian Kuntschik zuzutrauen, mit der Weltspitze in Rio mitzuhalten. Im Moment dreht sich bei ihm alles um den Schießsport. Kuntschik ist 27 Jahre alt und derzeit Österreichs bester Sportschütze im Skeet, dem Schießen auf Wurfscheiben. „Bei uns gibt es zwei Maschinen, die die Wurfscheiben werfen - das Hochhaus und das Niederhaus. Die stehen sich gegenüber“, sagt Kuntschik. „Und dann gibt es in dem Halbkreis vom Hochhaus zum Niederhaus acht Positionen. Von jeder Position schießt man zuerst eine Einzel-Taube, dann eine Dublette - das heißt, dass zwei Scheiben gleichzeitig kommen.“

Am Schießstand Anthering-Weitwörth (Flachgau) begann für Sebstian mit elf Jahren alles. Die Leidenschaft Skeet ließ ihn seither nicht mehr los. Wobei für Kuntschik schnell Eines klar war: Abseits des Schießplatzes kann er mit der Waffe nichts anfangen. „Ich bin da zwar eher der Einzelfall unter meinen Schützenkollegen. Aber ich habe überhaupt keine Ambitionen, dass ich die Jagdprüfung mache oder jagen gehe.“

„Mentale Stärke ist größte Herausforderung“

Kuntschiks einziges Ziel sind die Wurfscheiben - mit Pulver gefüllte Tontauben, die mit einer Geschwindigkeit bis zu 80 km/h in den Himmel rasen. Nach Abruf bleiben drei Sekunden Zeit zum Abdrücken. Pro Scheibe ist nur ein Schuss erlaubt. „Die größte Herausforderung ist eigentlich die mentale Stärke, dass man wirklich bei jeder Scheibe im Wettkampf topfokussiert ist. Man kann sich eigentlich keinen Fehler erlauben. Man muss beinahe jede Scheibe im Wettkampf treffen. Darauf kommt’s an.“

Sebastian Kuntschik pendelt sogar zum Training nach München und Niederösterreich. Leben kann er von seinem Sport nicht. Der BWL-Student wird wohl den Familienbetrieb der Mutter, einen Haushalts- und Spielwarenladen, übernehmen. Dort drückt man dem Olympiadebütanten natürlich die Daumen. Zuletzt schaffte Sebastian Kuntschik Platz zehn bei der Europameisterschaft in Italien, der Formaufbau stimmt - einen Top-6-Platz in Rio hat er bereits anvisiert.