1.000 Pflanzenarten eingeschleppt

Importiertes Unkraut macht sich zunehmend in Österreich breit. Rund 1.000 Arten sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten eingeschleppt worden. Und einige dieser Pflanzen haben für die Menschen sehr unangenehme Nebenwirkungen.

Ein Beispiel ist der Riesenbärenklau. Ursprünglich kommt er aus dem Kaukasus, mittlerweile wächst er auch bei uns an feuchten Stellen wie Bach- und Waldrändern. Eine Berührung kann sehr unangenehme Folgen haben. „Das Gefährliche ist, dass die komplette Pflanze einen Stoff enthält, der bei Berührung mit der Sonne zu Hautverätzungen führt“, so Stephanie Socher vom botanischen Garten der Universität Salzburg.

Blüte des Bärenklau im Wald

ORF

Der Bärenklau ist eine eingeschleppte Art, die für Menschen sehr unangenehm werden kann

Keine heimischen Konkurrenten

Der Bärenklau zählt zu den sogenannten Neophyten, also Pflanzen, die in Europa nicht heimisch sind und eingeschleppt wurden. Bekannte weitere Importe sind Nutzpflanzen wie Tomaten und Kartoffeln, aber zum Beispiel auch der Staudenknöterich und das Drüsige Springkraut. Letzteres wuchert auf immer mehr Wiesen und in Wäldern. Das Kraut wurde einst als Zierpflanze aus Indien importiert - so wie viele andere Neophyten auch.

Weil diese Pflanzen bei uns keine natürlichen Konkurrenten haben und zudem viele Samen produzieren, können sie sich rasch ausbreiten. An der Universität Salzburg forscht man zu diesen fremden Pflanzen: „Die invasiven Pflanzen sind dann solche, die Schäden für die Artenvielfalt, das Ökosystem oder auch den Menschen mit sich bringen“, so der Ökologe Robert Junker.

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Immer mehr eingeschleppte Pflanzen

In Österreich wachsen zurzeit etwa 2.900 heimische und 1.000 nicht heimische Pflanzenarten.

Gartenbesitzer sollen sich informieren

Bei unbekannten Pflanzen im Garten rät die Expertin Socher daher: „Informieren Sie sich, das ist das Wichtigste. Und wenn Sie’s im Garten haben: Beobachten Sie, ob es in Ihrem Garten bleibt oder auf die Straße oder zum Nachbarn wandert. Wenn Sie’s loshaben wollen - am besten vernichten.“ Für Allergiker droht jetzt im August noch eine harte Zeit: Das aus Amerika eingeschleppte Unkraut Ragweed, auch Beifuß und Traubenkraut genannt, steht in voller Blüte. Die aggressiven Pollen können heftige allergische Beschwerden auslösen.

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