Mehrfachkonkurs in der Modebranche

Ein Salzburger, der in der Modebranche groß mitgemischt hat, beschäftigt Kreditschützer und Juristen. In einem Firmengeflecht beteiligte er sich über Holdings an Firmen, die inzwischen zum Teil in Konkurs sind. Es soll um zwei Mio. Euro gehen.

Nun musste laut Kreditschützern schon die zweite Holding des Unternehmers Konkurs anmelden. Die Chancen für Gläubiger stehen laut Experten äußerst schlecht. Es sind zum Teil klingende Namen aus der Textilbranche, die sich der 50-jährige Unternehmer über seine Holdings einverleibt hatte - wie zum Beispiel den traditionsreichen Hemdenhersteller Gloriette.

Nur Bruchteil der Forderungen ausbezahlt

Der aus dem Pongau stammende Mann ist Bergbauernsohn und Wirtschaftsakademiker. Er hatte sich über seine Management- und Beteiligungsgesellschaft jahrelang an immer mehr Markenlabels beteiligt und soll in besten Zeiten bis zu 700 Mitarbeiter beschäftigt haben. 2015 musste seine Firma mit Sitz in Wals (Flachgau) Konkurs anmelden. Von den offenen Forderungen im Ausmaß von mehr als zwei Millionen Euro haben Gläubiger nicht mehr viel gesehen. Gerade einmal 23.700 Euro konnten noch ausbezahlt werden - knapp mehr als ein Prozent der Forderungen.

Banken wollen Geld sehen

Heuer im Juli ist nun auch die zweite Firma - offenbar die Dachholding, ebenfalls mit Sitz in Wals - in die Pleite geschlittert. Laut dem zuständigen Masseverwalter geht der Schaden erneut in die Millionen. Betroffen seien hauptsächlich Banken. Ihre Chance, noch Geld zu sehen, steht laut Masseverwalter „äußerst schlecht“.

Laut Salzburger Staatsanwaltschaft liegen gegen den Geschäftsmann bisher keine strafrechtlichen Ermittlungen vor. Beim Firmensitz in Wals war unter der angegebenen Nummer für den ORF niemand erreichbar. Der Büroanschluss wurde offenbar abgemeldet.