Kirchen-Kleinod im Lungau saniert

Die Sanierung eines Kirchen-Kleinods im Lungau ist jetzt beinahe abgeschlossen: Fünf Jahre lang wurde an der Kirche von St. Martin im Lungau gearbeitet. Und in diesem romanisch-gotischen Bauwerk wurde Einiges entdeckt.

Die Kirche St. Martin steht am Ortsrand von St. Michael im Lungau. Bei der Restaurierung wurde in 20.000 Arbeitsstunden vor allem das gotische Erscheinungsbild wiederhergestellt. Der Chor stammt aus dieser Zeit, im Kern ist der Bau aber älter: Urkundlich erwähnt wurde die Kirche erstmals im Jahr 1179. In ihren Grundmauern ist sie allerdings wohl viel älter. Schon die Römer hatten dort wohl eine Kultstätte. Denn in den romanischen Mauern entdeckten die Restauratoren einige römische Grabsteine.

Die Kirche St. Martin bei St. Michael im Lungau

Land Salzburg/Christian Haller

Die Kirche St. Martin im Lungau erstrahlt wieder in neuem Glanz

Bei der Renovierung neuentdeckte Fresken in der Kirche St. Martin bei St. Michael im Lungau

Land Salzburg/Christian Haller

Fresken aus der Zeit um 1500

Alte Fresken wiederentdeckt

Das Gebäude wurde an allen Ecken und Enden restauriert: Zementputz aus den 1920er-Jahren wurde abgeschlagen, fehlende Teile wurden mit Kalkputz in historisch korrekten Arbeitsweisen ergänzt. Dispersionsfarbe am Turm aus den 1920er- und 1960er-Jahren wurde ebenfalls abgenommen, die originale gotische Farbe aus alten Partikeln nachgemischt.

Bei der Restaurierung wurden auch einige Fresken aus dem 16. Jahrhundert entdeckt. Noch sind die Arbeiten nicht abgeschlossen: So fehlen noch die Kanzel und der Kreuzweg mit in Salzburg einzigartigen Hinterglasmalereien aus dem 18. Jahrhundert. Noch nicht geklärt ist, wie die Orgel aus dem Jahr 1670 restauriert werden soll. Die Sanierung kostet insgesamt 1,6 Millionen Euro, das Land Salzburg steuerte 200.000 Euro bei. Die Kirche St. Martin im Lungau soll am 9. September wieder feierlich eingeweiht werden.