Karate bei Olympia 2020: Jubel bei Sportlern
Um genau 21.47 Uhr mitteleuropäischer Zeit war für den Karatesport am Mittwochabend ein fast 40 Jahre langer Kampf abseits der Matte zu Ende. IOC-Präsident Thomas Bach präsentierte die Liste der Sportarten, die 2020 neu ins Programm für Olympia aufgenommen werden. Neben Klettern, Baseball, Softball, Skateboard und Surfen auch Karate.
ORF
Große Freude auch bei Salzburgern
Salzburgs Top-Karateka Alisa Buchinger ist sehr erleichtert: "Wir haben das verdient, weil es eine tolle Sportart mit vielen Nationen sind. Karate wird überall auf der Welt praktiziert. Ich hoffe, dass es weiterhin im Programm bleiben wird.“
Sportler rechnen mit knallharter Auswahl
Noch ist aber vieles unklar - zum Beispiel die Qualifikationskriterien. Sie dürften aber beinhart werden, sagt der ehemalige Shotokan-Welt- und Europameister Thomas Kaserer aus Salzburg: "Zehn Leute in einer Gewichtsklasse bei insgesamt nur drei Gewichtsklassen, das ist mörderisch. Wenn zwei bis drei Klassen zusammengelegt werden, dann sind wir in Österreich leicht mehr als hundert Leute. Da dabei zu sein, das ist dann sehr sehr schwierig.“
„Es wird sicher alles viel härter“
Olympia bringt Karate-Assen mehr Möglichkeiten bei Sponsoren und Förderungen. Dazu kommt aber auch größere internationale Konkurrenz, vermutet die amtierende Vize-Europameisterin Alisa Buchinger. Sie würde aus heutiger Sicht zu den Anwärterinnen auf Medaillen zählen: "Das wird so sein, dass mehrere Länder auf professioneller Ebene weiterarbeiten. Bei uns wird das Bundesheer so weitermachen. Die Konkurrenz wird immer noch härter werden.“
Karatekas über soziale Medien in Rio
Noch müssen Buchinger und die anderen Salzburger für ihre Trainingskollegen anderer Disziplinen vom Olympiazentrum Rif die Daumen drücken und das olympische Flair, das sie 2020 selbst erwarten könnte, aus der Ferne mitverfolgen: "Man kriegt auch über die sozialen Medien sehr viel mit. Sie zeigen uns, wie es dort zugeht, und wie die Dichte dort ist.“
Die 2020er-Spiele finden in Tokio statt. Zuvor gilt die Konzentration der Heim-Weltmeisterschaft im Oktober in Linz.