Asylkrise: Kritik an Zugverspätungen
Flummi-2011 auf Wikimedia Commons (Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Laut Zugreisenden gibt es diese Vorgangsweise schon seit Wochen, lange bevor die Gewalttaten mit Amoklauf und Terroranschlägen begannen.
Bei einem ORF-Lokalaugenschein stand ein Meridian-Regionalzug von Salzburg nach München mehr als 40 Minuten in Freilassing auf bayerischer Seite der Staatsgrenze. Fahrgäste verpassten dadurch Anschluss- bzw. internationale Fernzüge in München. Andere kamen zu geplanten Reisen von deutschen Flughäfen zu spät - wie sie einige Tage später dem ORF telefonisch oder via E-Mail mitteilten. Sie mussten sich neue, deutlich teurere Flugtickets besorgen und noch längere Verzögerungen in Kauf nehmen.
Viel Unmut bei Fahrgästen
Bahnfahrer, Pendler und Urlauber aus der Region Salzburg-München verstehen nicht, warum die deutsche Bundespolizei nicht unbürokratisch während der Fahrt von Freilassing bis Traunstein kontrolliere. Es kommt deshalb in Zügen immer wieder zu Diskussionen mit Polizeibeamten, gelegentlich auch heftigen.
Stellungnahme der Bundespolizei
Pressesprecher Rainer Scharf von der deutschen Bundespolizei sagte dazu dem ORF auf Anfrage, diese Art der Grenzkontrolle werde nicht bei allen Zügen, sondern nur fallweise eingesetzt, wenn es nicht anders möglich sei. Man setze insgesamt weiterhin auf Kontrollen schon auf dem Salzburger Hauptbahnhof.
Das Mitfahren von Polizeibeamten von Salzburg oder Freilassing bis Traunstein oder Rosenheim sei aus einsatztaktischen Gründen nicht möglich. Man müsse neben Asylwerbern und Migranten auch mutmaßliche Schlepper herausfiltern oder andere Personen zurückweisen, die nicht nach Deutschland einreisen dürften.
Probleme seit Ende der Kontrollen in Salzburg
Bis vor wenigen Wochen wurden die Grenzkontrollen der deutschen Behörden für die Züge nach Bayern immer vor deren planmäßiger Abfahrt auf dem Salzburger Hauptbahnhof durchgeführt. Dabei gab es kaum oder keine Verspätungen und Beschwerden.
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at