Pokemon: Debatte um Datensicherheit

Pokemons sind beliebter denn je. Grund dafür ist ein neues Handy Spiel: Pokemon Go. Das Spiel erfreut sich größter Beliebtheit, in Sachen Datensicherheit gibt es allerdings Anlass zu Diskussionen.

Gespielt wird Pokemon Go nicht daheim am Bildschirm, sondern auf den Straßen - auch bei uns in Salzburg. Eine Wahnsinns Gaudi sagen jene, die es spielen. Sie starren auf ihr Handy und gehen auf die Jagd - tausende Menschen auf der ganzen Welt fangen im Moment die Pokemons, bestätigt Spieleentwickler Florian Jindra von der Fachhochschule (FH) Salzburg.

„Man kann Pokemons, die in der echten Welt versteckt sind, finden, fangen, sammeln, trainieren und dann gegeneinander antreten lassen. Man spielt auf einer Karte der echten Welt. Wenn mir das Spiel sagt: Da vorne hinten links neben dem Brunnen ist ein Pokemon, dann kann ich mich tatsächlich gleich dort hinbewegen und versuchen, das Pokemon zu fangen“, erklärt Jindra.

Zehnjähriger: „Pokemon hat mein Leben verändert“

Der Hype rund um das Computerspiel ist groß - so groß, dass eigene Veranstaltungen kreiiert werden, zum Beispiel gemeinsam auf die Jagd gehen, in Salzburg sogar bei stürmischen Regenwetter, wie kürzlich passiert. Es ist ein Spiel mit „Suchtpotenzial“.

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Beliebt, aber nicht unumstritten: Pokemon Go

„Mit Pokemon sind wir aufgewachsen - ich glaube, das kennt jeder“ sagt etwa der 24-jährige Gabriel Gatringer aus Salzburg. Ähnlich begeistert zeigt sich der 14-jährige Konstantin Sesko aus Obertrum. „Ich bin schon seit etlichen Jahren Pokomon-Fan. Ich finde das Spiel einfach lustig und spiele es noch immer, weil ich es früher schon auf Nintendo gespielt habe“, sagt Sesko. Und der zehnjährige Karl Millares-Alociya aus der Stadt Salzburg ergänzt. „Jetzt kann man Pokemon in der Realität sehen. Dadurch hat es mein Leben verändert.“

Auch Salzburger Einkaufszentrum im Pokemon-Fieber

Auch bei einem Salzburger Einkaufszentrum dreht sich gelegentlich alles um Pokemon Go. Dafür wurden sogar eigene „Lockmodule“ gekauft. Damit kann man aber nicht nur wertvolle Pokemons anlocken, sondern auch Spieler. „Ich find´s lustig und es tut keinem weh. Uns macht´s jedenfalls Spaß. Wir gehen abends ab und zu mal zusammen los und auf Facebook haben wir davon gelesen, dass es hier ist. Und dann sind wir eben her gefahren“, erzählt Britta Fischer aus dem benachbarten Freilassing.

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Auch die 18-jährige Theresa Oitner aus Seeham (Flachgau) liebt Pokemon. „Eigentlich habe ich es nur runtergeladen, weil es auch mein Freund runtegeladen hat und ich gemerkt habe, dass ich es auch spielen will. Und es macht wirklich sehr viel Spaß“, sagt Theresa.

Kritiker sprechen von mangelnder Datensicherheit

Mit dem Installieren der App werden aber gleichzeitig auch viele Daten abgefragt - wie beispielsweise der Name oder das Alter. Beim Spielen - und vor allem das wird von Datenschützern kritisiert - wird auch der Standort übermittelt, sagen Kritiker.

„Ich kann diese Kritik nicht nachvollziehen, weil das ganze Spiel darauf aufbaut. Das ganze Spiel würde nicht funktionieren, wenn es nicht ein positionsbezogenes Spiel wäre“, sagt Spieleentwickler Florian Jindra. Der 16-jährige Pascal Pilz aus Bad Goisern sieht ebenfalls kein Problem. „Mein Standort ist nichts besonderes, denn es ist ohnehin bekannt, wo ich wohne. Und der Ort hat 5.000 Einwohner - das interessiert ja keinen und ist daher wohl nichts besonderes“, sagt Pascal.

Experte: „Man bezahlt einen Dienst mit seinen Daten“

Datenschutz-Experte Dominik Engel von der FH Salzburg sieht das Thema hingegen wesentlich kritischer. „Wenn man sich die Nutzungsbestimmungen von Pokemon Go durchliest, so räumen diese dem Betreiber tatsächlich umfassende Rechte an den Daten ein wie zum Beispiel die Weitergabe an Dritte. Wenn man sich dann noch vorstellt, dass Pokemon Go ja dafür bezahlt werden kann, dass irgendwo Pokemons entstehen, dann sollte man sich als Nutzer schon sehr bewusst machen, dass hier Daten weitergegeben werden, und zwar auch sehr sensible Daten“, sagt Engel.

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Die Meinung vieler Jugendlicher, ihre Daten würden ohnehin niemanden interessieren, sei falsch, warnt Engel. „Speziell für die Werbung sind Daten sehr interessant. Je mehr ich über meinen Kunden weiß, umso besser kann ich ihm maßgeschneiderte Werbung zukommen lassen. Bei Pokemon Go kann man sie sogar direkt in sein Geschäft locken, indem man dort Pokemon platziert. Das heißt Daten sind auf jeden Fall eine Währung. Wenn ich einen Dienst in Anspruch nehme und das mit meinen Daten bezahle, dann ist das natürlich etwas, was einem bewusst sein sollte.“

Die Welt ist im Pokemon-Fieber

Trotzdem sorgt das Spiel für genügend Schlagzeilen. Ein junger Este sprang bei der Pokemon-Jagd aus dem Fenster, in Deutschland fuhr ein Mann betrunken mit dem Auto und sucht Pokemons. Die Welt ist momentan jedenfalls im Pokemon-Bann und die kleinen Fantasiefiguren finden ihren Weg überallhin.

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Pokemons sind beliebter denn je. Grund dafür ist ein neues Handy Spiel: Pokemon Go. Das Spiel ist äußerst beliebt, in Sachen Datensicherheit gibt es allerdings Anlass zu Diskussionen.

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