Polizei hebt internationale Schlepperbande aus

Die Salzburger Polizei hat mit dem Bundeskriminalamt einen großen Schlepperring ausgehoben. Seit vergangenem September wurden insgesamt 17 Verdächtige verhaftet, sie sollen insgesamt 1.000 Menschen geschmuggelt haben.

Ein Schlepperfahrzeug vor einem Supermarkt in der Stadt Salzburg brachte die Polizeifahnder Anfang September auf die Spur der internationalen Bande. Darin saßen 17 Flüchtlinge. Der Fahrer wurde festgenommen, einem Komplizen gelang mit einem weiteren Fahrzeug zunächst die Flucht. Weil der Verdächtige dabei viel zu schnell fuhr, konnte er mittels Fotos aus verschiedenen Radarfallen ausgeforscht werden.

Schlepperring von Budapest aus dirigiert

Anfang Mai wurden drei weitere Schlepper in Polen festgenommen, darunter ein 39-jähriges, vermeintlich hochrangiges Mitglied der Bande. Laut den Ermittlern betrieben die Tschetschenen eine Art illegales Reisebüro, das von Ungarn über Österreich insgesamt mehr als 1.000 Menschen nach Deutschland, beziehungsweise Frankreich geschleppt haben soll.

In Budapest wurde wenig später ein 44-jähriger Syrer festgenommen. Er soll von der ungarischen Hauptstadt aus die Schlepperaktionen dirigiert haben. Einem Sondereinsatzkommando der Polizei gelang am vergangenen Donnerstag in Wels (Oberösterreich), Poysdorf (Niederösterreich) und Wien schließlich der Zugriff auf weitere sieben Verdächtige.

Insgesamt wurden bis jetzt 17 mutmaßliche Mitglieder des Schlepperrings festgenommen. Mehr als hundert Polizisten waren im Einsatz. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Links:

• Schlepper als Koordinator für Terroristen? (salzburg.ORF.at; 23.4.2016)
• Nur drei Schlepper in drei Monaten (salzburg.ORF.at; 17.4.2016)