Schlaganfall: Versorgung immer besser

Die Versorgung von Schlaganfall-Patienten wird dank intensiver Forschung immer besser. Noch immer stehen Schlaganfälle in der Todesursachen-Statistik nach Herzerkrankungen an zweiter Stelle und sind Ursache für Invaliditat im höheren Alter.

In der Christian-Doppler-Klinik setzt man seit zwei Monaten auf ein neues Verfahren, mit dem sich die Blutversorgung des Gehirns nach einem Schlaganfall so rasch wie möglich wiederherstellen lässt. Diese neue Behandlungsform heißt Neurointervention oder Thrombektomie.

Erfolgsrate bereits bei 90 Prozent

Damit wird das Gerinnsel, das ein großes Blutgefäß verstopft, durch einen Katheder mit einer speziellen Technik entfernt. Im Mai wurde dafür ein Experten-Team von Neurochirurgen, Neurologen und Neuroradiologen etabliert, das rund um die Uhr zur Verfügung steht. Die Erfolgsrate liegt bei 90 Prozent, sagt der Vorstand der Christian-Doppler-Klinik, Eugen Trinka.

„Wenn man bedenkt, dass das die schwersten Schlaganfälle waren, wo die Betroffenen danach schwerst behindert waren - die Mehrheit dieser Patienten waren dann Pflegefälle - so haben wir jetzt eine Revolution im Bereich der Schaganfälle, wo man die Mehrheit der Patienten wieder gesund nach Hause schicken kann.“

Schlaganfall-Risiko steigt ab dem 70. Lebensjahr stark

Das Schlaganfall-Risiko sei im Alter häufig gepaart mit anderen altersbedingten Erkrankungen, sagt Geriatrie-Vorstand Bernhard Iglseder. "Man kann davon ausgehen, dass etwa 25 Prozent aller Schlaganfälle aufgrund von Herzerkrankungen wie zum Beispiel Herzrhytmus-Störungen auftreten. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, verdreifacht sich zwischen dem 70. und dem 85. Lebensjahr.

Bei Früherkennung und rascher Therapie innerhalb von vier Stunden lassen sich schwere Spätschäden jedoch weitgehend vermeiden.