Experte: „Weniger Auto nur Wunschdenken“

Die Zahl der Autos zu reduzieren, sei zwar wünschenswert, aus derzeitiger Sicht jedoch nicht mehr als Wunschdenken. Das sagt der Salzburger Freizeitforscher Reinhard Popp. Die Zahl der Autos werde weiter zunehmen, betont Popp.

Die Autobranche in Österreich konnte sich im ersten Halbjahr 2016 über ein Plus von 6,3 Prozent Neuzulassungen freuen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten fast alle Automarken Zuwächse vermelden. Von Krise ist also keine Spur. Die Salzburger und Österreicher kaufen fleißig Autos, und davon profitiert vor allem die Stadt Salzburg als heimliche Autohauptstadt Österreichs, zumal Salzburg unter anderem große Niederlassungen von Volkswagen und Mercedes beherbergt.

Autoverkauf boomt

Trotz aller Plädoyers für weniger Privatautos und mehr öffentlichen Verkehr kaufen die Konsumenten in Salzburg offenbar mehr Autos denn je zuvor.

Auto Autohaus

ORF

Der Autoverkauf boomt wie kaum je zuvor

Als einen der Hauptgründe dafür nennt der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Konrad Steindl, die hohe Kaufkraft in Salzburg. Dabei liegt das Bundesland an zweiter Stelle hinter Wien. Zudem gebe es in Salzburg so viele Beschäftigte wie nie zuvor und eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosigkeit. Viele Menschen würden in Zeiten niedrigster Zinsen ihr Geld derzeit in Autos investieren, berichtet ein Salzburger Autohändler.

„Mobilität bleibt auch in der Zukunft wichtig“

Der Salzburger Freizeitforscher Reinhold Popp nennt aber auch andere Faktoren, die dabei aus seiner Sicht eine Rolle spielen. "Mobilität bleibt auch in der Zukunft ein wichtiger Bereich und dabei spielt das Auto eine ganz zentrale Rolle. In den kommenden 20 Jahren wird die Zahl der Autos um etwa ein Drittel zunehmen.

Menschen aus der Generation 50+ sehen das Auto auch als Statussymbol mit einem gewissen Erlebniswert, während jüngere Leute das Auto vorwiegend als Fortbewegungsgmittel sehen, aber doch auch einen gewissen Komfort wollen, sagt Popp.

„Autofreie Zukunft nicht mehr als eine Vision“

Auch in Zukunft werde man das Auto vorwiegend für die Fahrt in die Arbeit und nach Hause, sowie für Freizeitausflüge benötigen. Allerdings gebe es heutzutage kaum mehr ein Produkt, bei dem nicht ein gewisser Erlebniswert eine Rolle spielt, betont Zukunftsforscher Popp. „Und für einiger Leute spielt dieser Erlebniswert sogar die Hauptrolle. Die Mehrheit braucht ein Auto, will dabei aber auch noch einen gewissen Erlebniswert haben und das alles zu einem möglichst vernünftigen Preis.“

Auto

ORF

„Weniger Autos - das ist nicht mehr als Wunschdenken“, sagt Reinhold Popp

Eine autofreie Zukunft sei aus derzeitiger Sicht jedenfalls nicht mehr als eine Vision, resümiert Popp. „Das kann man sich aus ökologischen und dauch aus anderen Gründen wünschen und so ein Wunsch ist auch durchaus legitim. Aber er ist eben nicht sehr realistisch. Vielleicht kann man die Steigerungsrate von einem Drittel auf ein Viertel reduzieren. Doch die Bedeutung des Autos wird auch in Zukunft zunehmen, und zwar sowohl quantitativ als auch qualitativ.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Experte: „Weniger Auto nur Wunschdenken“

Die Zahl der Autos zu reduzieren, sei zwar wünschenswert, aus derzeitiger Sicht jedoch nicht mehr als Wunschdenken. Das sagt der Salzburger Freizeitforscher Reinhard Popp.

Links: