Salzburg Biennale: Heftige Kritik an Subvention

ÖVP und NEOS haben am Montag heftige Kritik an den Subventionen der Stadt Salzburg für das zeitgenössische Musikfestival Salzburg Biennale geübt: Pro Besucher habe die Stadt hunderte Euro zugeschossen.

Mehr als 600.000 Euro Subvention bekam die Salzburg Biennale 2015 von der Stadt Salzburg - genauso viel wie bei der Biennale 2009. Doch während 2009 7.800 Besucher zu den Konzerten kamen, waren es 2015 bei 26 Veranstaltungen lediglich 2.540 Zuschauer. Karten seien sogar nur 1.978 verkauft worden. Damit schieße die Stadt pro Zuschauer hunderte Euro zu, kritisierten ÖVP und NEOS im städtischen Kontrollausschuss Montagnachmittag.

„Desaströse Zahlen“, „Alarmglocken schrillen“

„Was die anfangs angekündigte touristische Strahlkraft betrifft, so kann sich angesichts der desaströsen Zahlen jeder seinen Reim darauf machen“, kritisierte ÖVP-Gemeinderätin Karoline Tanzer. Sie forderte deshalb eine inhaltliche Neuausrichtung des Festival - genauso wie NEOS-Klubobmann Christoph Starzer: „Bei den Verantwortlichen müssen angesichts der deutlichen Abnahme der Besucherzahlen - minus 67 Prozent seit 2009 – die Alarmglocken schrillen.“

Die grüne Bürgerliste wehrte sich hingegen gegen die „Milchmädchenrechnungen“ der anderen Fraktionen. Die Gebarung der Salzburg Biennale sei einwandfrei. Zudem sei klar, dass man zeitgenössische Musik mit Steuermitteln fördern müsse, weil sie sich auf dem freien Markt nicht durchsetzen würde, sagte Bürgerlisten-Gemeinderätin Ingeborg Haller: „Kunst und Kultur bedeuten mehr als Eigenwirtschaftlichkeit und Besucherzahlen. Die Salzburg Biennale hat das Ziel, in Salzburg einen Raum für zeitgenössische Musik zu schaffen und das muss uns in dieser Stadt auch etwas wert sein.“

Neukonzeption des Festivals geplant

Allerdings ist eine Neukonzeption der Salzburg Biennale ohnehin geplant: Im Herbst soll es dazu eine Klausur geben. Denn Ex-Mozarteums-Rektor Siegfried Mauser musste als Intendant der Biennale gehen - wegen seiner Verurteilung vor Gericht. Mehr dazu in Biennale 2017 wird auf 2018 verschoben (salzburg.ORF.at; 18.5.2016).