Feuerwehr-Großeinsatz nach Unwetter

Heftige Unwetter haben am Montagabend für Überflutungen, Murenabgänge und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehr als 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Besonders betroffen waren der Pongau und der Tennengau.

Gegen 19.20 Uhr gingen über dem Pongau Starkregen und Hagel nieder - dazu kamen heftige Sturmböen. Zahlreiche Bäume stürzten auf Straßen, Keller und Garagen wurden überflutet. Der starke Wind deckte zudem einige Dächer ab.

Innerhalb von zwei Stunden musste alleine die Freiwillige Feuerwehr Bischofshofen (Pongau) zu 18 Einsätzen ausrücken, schilderte Einsatzleiter Ronny Baier: „Das Gewitter war sehr lokal begrenzt. Wir hatten also große Regenmengen auf engem Raum in sehr kurzer Zeit. Der Gainfeldbach ist zwar nicht über die Ufer getreten, hat aber viel Material mitgerissen.“

3.000 Haushalte ohne Strom

Im Umspannwerk neben der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen schlug ein Blitz ein und legte mehrere Anlagen der Trafostation lahm. Laut Feuerwehr gab es mehrere Lichtbögen in der Anlage. Zahlreiche entwurzelte Bäume beschädigten die Stromleitung zwischen Bischofshofen und Mühlbach am Hochkönig. In Mühlbach waren 3.000 Haushalte über Nacht ohne Strom.

Auch in Lungötz (Tennengau) fielen Bäume auf Stromleitungen. Auch dort wurden Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten - wie viel genau, ist noch nicht klar. Die Stromversorgung wurde laut Salzburg AG bis Dienstagfrüh schrittweise wieder hergestellt.

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Unwetter im Pongau und Tennengau

Montagabend gingen über dem Pongau und Teilen des Pinzgaus heftige Unwetter nieder. Die Feuerwehr musste zu 64 Einsätzen ausrücken.

Verlegte Straßen durch Murenabgänge

Eine Mure verlegte die Hochkönig Straße (B164) auf einer Länge von vier Kilometern. Auch die Lammertalstraße (B162) in der Gemeinde Annaberg (Tennengau) wurde auf einer Länge von 500 Metern durch einen Murenabgang verlegt. Die Feuerwehrleute waren dort bis nach Mitternacht im Einsatz. Dienstagvormittag wurden dann die Straßen wieder komplett freigeräumt.

Einsätze wegen überfluteter Keller oder umgestürzter Bäume gab es auch in Hallein und Oberalm (Tennengau) sowie in St. Johann, Werfen, Pfarrwerfen, Hüttau, St. Martin am Tennengebirge (alle Pongau) sowie in Dienten (Pinzgau). Insgesamt verzeichnete die Landeswarnzentrale bis Mitternacht 64 Einsätze mit 310 Feuerwehrleuten.

Starker Regen auch in kommender Nacht erwartet

Und auch für heute werden weitere Einsätze befürchtet. Am Abend sollen wieder kräftige Regenschauer durchziehen, sagt Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg: „Am Abend kommt eine Kaltfront - und die wird uns für einige Stunden kräftigen Dauerregen bringen. Das könnte dann unter Umständen mehr Probleme machen.“ Am meisten regnen werde es wahrscheinlich im Flachgau, Tennengau und Pinzgau, so Niedermoser.

Bereits in der vergangenen Nacht erreichte die Salzach bei Mittersill (Pinzgau) die Meldegrenze. Auch in der Nacht auf Mittwoch werde die Meldegrenze erreicht werden - davon geht der hydrographische Dienst des Landes aus. Eine größere Hochwassergefahr bestehe aber für die Salzach oder auch die Mur im Lungau nicht. Denn da es bis Donnerstag deutlich kälter wird, geht der Regen dann über 2.000 Metern in Schnee über. Damit fließt der Niederschlag nicht sofort ins Tal.

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