Orchideen am Glockner dürfen wieder blühen

Entlang der Großglockner Hochalpenstraße dürfen ab heuer die Blumen auf den Böschungen so lange stehen bleiben, bis sie von selber verblühen. So sollen auf wieder mehr Flächen artenreiche Blumenwiesen entstehen.

Das hat die Straßengesellschaft mit dem Naturschutzbund vereinbart. Für den unbedarfen Auto- oder Motorradfahrer sieht es oft aus wie ein ungepflegter Straßenrand. Doch dass auf den Böschungen entlang der Großglockner Hochalpenstraße die Pflanzen länger als sonst üblich wachsen dürfen, ist Absicht.

Damit die natürliche Vielfalt wieder besser zur Geltung kommt, wird nur einmal pro Saison gemäht und das deutlich später, bestätigt der Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG), Johannes Hörl.

Orchideen entlang der Glocknerstraße

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Die natürliche Pflanzenvielfalt soll wieder besser zur Geltung kommen

„Empfinden besondere Verantwortung“

„Grundsätzlich könnte das jeder Straßenbetreiber machen. Wir empfinden hier eine besondere Verantwortung und sind in gewisser Weise vielleicht auch ein Vorreiter. Aber es ist mir sehr wichtig, dass die Benützer unserer Straße, die eine Maut zu bezahlen haben, wissen, dass wir hier einen Schwerpunkt legen“, sagt Hörl.

Zwölf verschiedene Orchideenarten

Insgesamt zwölf verschiedene Orchideenarten blühen entlang der Großglockner Hochalpenstraße. Dazu kommen noch andere seltene Wiesenblumen wie zum Beispiel die Türkenbundlilie. Eberhard Stüber, Ehrenpräsident des Salzburger Naturschutzbundes, hat jahrelang Überzeugungsarbeit geleistet, damit diese Pflanzen nicht vorzeitig gemäht werden.

Orchideen entlang der Glocknerstraße

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Insgesamt zwölf verschiedene Orchideenarten blühen entlang der Straße

„Durch die moderne Landwirtschaft drohen diese Pflanzen zu verschwinden. Meistens wird vier- bis fünf Mal gemäht und es wird sehr früh gemäht. Und dadurch können sich die Blumen praktisch nicht mehr entwickeln“, betont Stüber.

Bunte Vielfalt begeistert die Besucher

Eine Wiese an der Hochalpenstraße ist auch zu einem Erklär-Blumengarten geworden. Die bunte Vielfalt begeistert die Besucher wie zum Beispiel Margarete Jonderko, Urlauberin aus Köln (Deutschland).

„Ich bin schon zum zweiten Mal hier, aber ich fühle mich hier fast wie im siebten Himmel, wenn ich sehe, wie schön alles blüht“ schwärmt Jonderko. An der Glocknerstraßen-Mautstelle zahlt man deshalb seit heuer auch ein kleines Bisschen für den Blumengenuss am Straßenrand.

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Orchideen dürfen am Glockner blühen

Entlang der Großglockner Hochalpenstraße dürfen ab heuer die Blumen auf den Böschungen so lange stehen bleiben, bis sie von selber verblühen.

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