Kartenbüro Polzer in Konkurs

Das bekannte Salzburger Kartenbüro Polzer beim Residenzplatz - offiziell firmiert das Unternehmen als Travel und Ticketcenter GmbH & Co KG - ist insolvent. Die Salzburger Festspiele als Hauptpartner bedauern den Konkurs.

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV am Mittwoch mitteilten, sind vom Konkurs des Kartenbüros Polzer elf Dienstnehmer und rund 50 Gläubiger betroffen. Aktiva in der Höhe von 732.000 Euro würden Passiva von rund 1,3 Millionen Euro gegenüber stehen.

„Umsatzrückgang, Steuererhöhung“

Der Grund für die Insolvenz liegt laut Unternehmen primär in einem zuletzt zweistelligen Umsatzrückgang, den man vergeblich mit erhöhten Werbeaufwendungen auszugleichen versucht hat. Die Situation habe sich 2016 durch die mit 1. Mai 2016 eingetretene Erhöhung der Umsatzsteuer von 10 auf 13 Prozent noch verschärft.

„Größter Kunde des Festspielfonds“

Das Kartenbüro war nach eigenen Angaben der größte Kunde des Salzburger Festspielfonds mit einem gesamten Umsatzvolumen von rund 19,6 Millionen Euro in den Jahren 2000 bis 2016. Nachdem sich das schlechte Ergebnis für das Jahr 2015 bereits abzeichnete, seien im Frühjahr 2016 Gespräche mit mehreren Interessenten über den Verkauf von rund 140.000 Kundendaten geführt worden. Die Verhandlungen scheiterten aber. Bemühungen, vom Festspielfonds eine Unterstützung für die Unternehmenssanierung zu erhalten, waren laut AKV nicht erfolgreich.

Festspielfonds kündigte Kooperation auf

Nachdem der Salzburger Festspielfonds die Kooperation vor wenigen Tagen aufkündigte und dem Ticketbüro keine Karten mehr zur Verfügung stellte, habe sich das Unternehmen zur Konkursantragsstellung gezwungen gesehen. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung soll am 13. September stattfinden. Die Erklärung aus dem Ticketbüro, dass man den finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könne, sei völlig völlig unerwartet gekommen, heißt es dazu in einer Stellungnahme der Festspiele.

„Rücktritt von Geschäftsbeziehung“

Um größeren Schaden abzuwenden, habe man nach eingehender Überprüfung und Überlegung den Rücktritt des Festspielfonds von der Rechts- und Geschäftsbeziehung mit dem Kartenbüro erklärt: „Dieser Schritt war aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der damit verbundenen Nichterfüllung der finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Salzburger Festspielfonds unumgänglich geworden.“