Mehr Selbstvermarktung gegen Milchkrise

Für selbst erzeugte Produkte von Bauern ist die Nachfrage sehr groß. Experten sehen die Selbstvermarktung als Chance für Landwirte, ihre Existenzen zu sichern – trotz des extrem niedrigen Milchpreises in der EU.

Der Verband der Direktvermarkter sucht dringend Bauern, die gute Produkte liefern können. Brot, Käse, Joghurt, Topfen, Marmelade, Säfte, Würste und Speck - direkt ab Hof - sind heiß begehrt. Und die Nachfrage ist weit größer als das Angebot, sagt Anton Heritzer vom Bundesverband der österreichischen Direktvermarkter.

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Zu wenig Angebot bei Direktvermarktung

ORF-Redakteur Reinhard Grabher hat sich über die Direktvermarktung auf Salzburger Bauernhöfen und bei Marketing-Experten erkundigt.

Hunderte Betriebe in Salzburg fehlen

Österreichweit gibt es 33.000 Bauern mit Direktvermarktung. Im Land Salzburg gibt es bisher nur 600 Betriebe: „Wenn man Salzburg und ganz Österreich vergleicht, dann gibt es mindestens 50 Prozent zu wenig Angebot für die vorhandene Nachfrage. Wir bräuchten da zusätzliche Betriebe. Da wäre vieles möglich, mit nicht einmal sehr großen Investitionen. Damit könnte ein Teil des Einkommens der Betriebe erwirtschaftet werden.“

Eigene Käsereien durch Zusammenschlüsse

In Salzburg gebe es Bedarf für mindestens 300 weitere Bauern mit Direktvermarktung, ergänzt Kronberger. Es sei durchaus denkbar, dass sich interessierte Landwirte zusammenschließen und eine eigene Erzeugung von Käse organisieren. Damit ließen sich die zur Direktvermarktung nötigen Investitionen zusätzlich reduzieren, sagt der Experte.