Protest gegen Nachtimbiss in Salzburger Altstadt

In der Salzburger Altstadt wehren sich Anrainer jetzt gegen einen geplanten Nachtimbiss in den Räumlichkeiten einer alten Bäckerei. Schon jetzt sei an Wochenenden wegen der vielen Lokale keine Ruhe.

Konkret geht es um das Geschäftslokal der angeblich ältesten Salzburger Bäckerei an der Gstättengasse. Seit Jahren steht diese mittelalterliche Backstube leer. Jetzt mietete sie der Bäckermeister Siegfried Ursprunger an. Er plant dort tagsüber eine Schaubäckerei, von 21.00 Uhr bis 4.00 Uhr früh soll es einen Nachtimbiss geben.

Die älteste Bäckerei Salzburgs in der Gstättengasse in der Salzburger Altstadt

ORF/Peter-Paul Hahnl

Der geplante Nachtimbiss in der mittelalterlichen Backstube lässt die Wogen hochgehen

„Mache Straße sicherer“

Den Protest der Anrainer gegen seine Pläne versteht der Bäckermeister „überhaupt nicht. Ich habe mit diesen Leuten gesprochen, sie waren auch bei mir. Da habe ich gesagt: in der ganzen Gstättengasse sind so viele Menschen zwischen 1.00 und 4.00 Uhr. Ich werde diese Straße sicherer machen, weil ich eine Videoanlage mache, wo’s bestimmt ruhiger und nicht mehr lauter wird.“

Gstättengassen-Anrainer wie Monika Baumgartner lassen das aber nicht gelten. Schlafen in den Wohnungen sei am Wochenende schon jetzt praktisch unmöglich - wegen der zahlreichen Lokale in der Umgebung. Diese hätten teilweise Sperrstunden zwischen 4.00 und 5.00 Uhr früh.

Die älteste Bäckerei Salzburgs in der Gstättengasse in der Salzburger Altstadt

ORF/Peter-Paul Hahnl

Hier sollen auch zwischen 21.00 und 4.00 Uhr Imbisse für Nachtschwärmer verkauft werden

Protestbrief an Stadtregierung

Der geplante Ursprunger-Nachtimbiss mache diese Situation noch etwas dramatischer, sagt Baumgartner: „Wir haben persönlich nichts gegen den Herrn Ursprunger. Wir würden uns über eine Bäckerei sehr freuen. In Wirklichkeit sollen hier aber alkoholische Getränke auf die Gasse hinaus verkauft werden. Hier hat man 1,40 Meter Gehsteig. Der Gehsteig verengt sich in beide Richtungen. Wo wollen die Leute die Würstel essen. Wir halten das für eine absolute Hirnrissigkeit der Politik, sowas zu genehmigen.“

Die Stadt hätte diesem neuen Gassenverkauf nicht zustimmen dürfen, so die Anrainer. Sie schickten einen Protestbrief mit rund 40 Unterschriften an die Stadtregierung. Darin fordern sie auch ein Alkoholverbot.