Skidata unter Betriebsspionageverdacht

Gegen die auf Zutrittssysteme spezialisierte Skidata AG wird jetzt wegen des Verdachts der Betriebsspionage beim Konkurrenten Axess AG ermittelt. Skidata wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.

Skifahrer zeigt Karte bei Skidata Zutrittssystem vor

ORF.at/Zita Klimek

Skidata soll Daten der Konkurrenz ausgespäht haben, so der Vorwurf

Skidata mit Hauptsitz in Grödig-Gartenau (Flachgau) soll auf Kundendaten des Mitbewerbers Axess aus Anif (Flachgau) zugegriffen haben. Zwischen April 2015 und Februar 2016 soll Skidata die Daten der Konkurrenz gestohlen haben. Mit dem Hinweis auf ein angebliches Datenleck soll Skidata auch versucht haben, Kunden von Axess abzuwerben - so die Vorwürfe.

Die Axess AG klagte Skidata deshalb auf eine Million Euro Schadenersatz und zeigte zwei Manager bei der Staatsanwaltschaft an. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, bestätigte am Samstag gegenüber dem ORF Ermittlungen gegen ein Unternehmen und zwei seiner Manager. Inzwischen erließ das Landesgericht eine einstweilige Verfügung gegen Skidata, die dem Unternehmen untersagt, widerrechtlich erlangte Daten zu nutzen.

Axess: Regelmäßige Zugriffe

Axess-AG-Vorstand Oliver Suter zeigte sich gegenüber dem ORF bestürzt über die Vorgangsweise von Skidata: Gutachter hätten bestätigt, dass die Daten nicht frei zugänglich gewesen seien und nur mit Spezial-Software abgegriffen werden konnten. Die unerlaubten Zugriffe seien zumindest vom 1. Quartal 2015 bis zum Februar 2016 passiert und seien regelmäßig gewesen. Bei den Daten handle es sich um Rechnungsdaten, Kennzahlen und interne Reports, so Suter.

„Skidata hat unseren Erkenntnissen zufolge auch versucht, unsere Kunden abzuwerben“, ergänzte Suter. „Mit dem Hinweis auf ein angebliches Datenleck.“

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Spionage-Verdacht gegen Skidata

Ein Fall von möglicher Betriebsspionage beschäftigt die Justiz. Skidata soll Kundendaten seines Konkurrenten Axess ausgespäht haben.

Skidata: Daten lagen auf frei zugänglichem Server

Skidata-Europavorstand James Toal dementierte hingegen vehement den Vorwurf der Betriebsspionage. Die Daten, um die es gehe, seien auf einem frei über das Internet zugänglichen Server gelegen. Skidata sei darauf aufmerksam geworden, dass die Axess-Kundendaten von Skifahrern und Skigebieten unverschlüsselt zugänglich gewesen seien, so Toal.

Als man den Konkurrenten auf diese Sicherheitslücke aufmerksam gemacht habe, sei als Antwort die Klage samt Anzeige und einstweiliger Verfügung gekommen, so Toal. Skidata betont, keine Betriebsgeheimnisse entwendet oder in geschäftsschädigender Weise verwendet zu haben.

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